top of page

Mashua – Die unterschätzte Knolle der Anden: Anbau, Pflege und Verwendung

Autorenbild: Maximilian HechtMaximilian Hecht

Aktualisiert: 24. Feb.

Die Anden sind bekannt für eine Vielzahl an außergewöhnlichen Nutzpflanzen, die hier seit Jahrtausenden kultiviert werden. Während Kartoffeln, Mais und Quinoa längst ihren Weg in die moderne Küche gefunden haben, bleibt eine der faszinierendsten Knollenpflanzen nach wie vor weitgehend unbekannt: Mashua (Tropaeolum tuberosum).


Diese außergewöhnliche Pflanze überzeugt nicht nur durch ihre robuste Natur und ihren hohen Ertrag, sondern auch durch eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten. Mashua ist zudem äußerst nährstoffreich und kann vielseitig in der Küche verwendet werden. Doch was macht sie so besonders? Wie kann man sie erfolgreich anbauen? Und welche gesundheitlichen Vorteile bietet sie?


In diesem Beitrag erfährst du alles über Mashua – von der richtigen Anbaumethode über die Ernte bis hin zu den besten Möglichkeiten, diese exotische Knolle in der Küche zu nutzen.


Inhaltsverzeichnis

1. Ursprung und botanische Einordnung


Mashua (Tropaeolum tuberosum), auch bekannt als Knollige Kapuzinerkresse, Añu oder Cubio, ist eine der ältesten Kulturpflanzen Südamerikas. Seit Tausenden von Jahren wird sie in den Hochlagen der Anden angebaut und zählt dort zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln – vor allem in Regionen, in denen Kartoffeln oder Mais nur schwer gedeihen.


Die robuste Kletterpflanze gehört zur Familie der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae) und ist eng mit der essbaren Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) verwandt. Doch im Gegensatz zu ihrer beliebten Verwandten, die hauptsächlich als Zier- und Heilpflanze bekannt ist, wird Mashua gezielt als Nutzpflanze für ihre essbaren Knollen kultiviert. Diese wachsen unterirdisch ähnlich wie Kartoffeln, sind aber widerstandsfähiger gegen Schädlinge und extrem nährstoffreich.


Eigenschaften von Mashua – Das macht sie so besonders


  • Mehrjährige, frostempfindliche Kletterpflanze, die bis zu 3 Meter hoch wird


  • Bildet essbare Knollen, die unterirdisch wachsen und sich hervorragend lagern lassen


  • Entwickelt große, leuchtend gelb-orange Blüten, die nicht nur dekorativ sind, sondern auch Bienen und Schmetterlinge anlocken


  • Sehr hoher Ertrag, vergleichbar mit Kartoffeln oder Yams


  • Enthält natürliche sekundäre Pflanzenstoffe, die als natürliches Insektizid wirken – ein großer Vorteil gegenüber anderen Knollengewächsen!


Geschichte und Verbreitung


Mashua wurde bereits von den Inka kultiviert und war fester Bestandteil ihrer Landwirtschaft. Sie wurde traditionell in Mischkulturen mit Mais, Quinoa und Kartoffeln angebaut, um Schädlinge von den anderen Pflanzen fernzuhalten. Trotz ihres hohen Nährwerts und ihrer Widerstandsfähigkeit hat Mashua heute einen geringeren wirtschaftlichen Stellenwert als Kartoffeln oder Oca, wird aber in vielen Andenregionen weiterhin angebaut.


Mashua – Die unterschätzte Knolle der Anden
Mashua gehört zur Familie der Kapuzinerkressengewächse

💡 Tipp: Wenn du eine pflegeleichte Alternative zu Kartoffeln suchst und gleichzeitig etwas Besonderes in deinem Garten haben möchtest, ist Mashua eine hervorragende Wahl!

2. Standort und Bodenanforderungen


Obwohl Mashua ursprünglich aus den kühlen Hochlandregionen der Anden stammt, lässt sie sich erstaunlich gut in gemäßigten Klimazonen kultivieren. Das Geheimnis liegt in der richtigen Wahl des Standorts und der Bodenbeschaffenheit.


Optimale Wachstumsbedingungen für Mashua


Mashua bevorzugt kühle, feuchte Bedingungen, kann aber auch mit wärmeren Temperaturen umgehen, solange sie nicht direkter, intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.


Licht: Bevorzugt Halbschatten; verträgt Sonne, wenn die Temperaturen nicht zu hoch steigen


Boden: Muss locker, humusreich und gut durchlässig sein – Staunässe unbedingt vermeiden!


pH-Wert: Neutral bis leicht sauer (5,5–7,0)


Feuchtigkeit: Gleichmäßige Wasserversorgung ist wichtig, aber keine Staunässe


Bodenvorbereitung für optimale Erträge


Mashua bildet ihre Knollen unter der Erde, daher ist die Bodenqualität entscheidend für den Ertrag. Ein nährstoffreicher, lockerer Boden sorgt für eine optimale Entwicklung der Knollen.


✔ Vor dem Pflanzen Kompost oder gut verrotteten Mist in den Boden einarbeiten


✔ Falls dein Boden sehr lehmig oder verdichtet ist, mische ihn mit Sand oder Perlite, um ihn durchlässiger zu machen


✔ Eine Mulchschicht aus Stroh oder Laub hält die Feuchtigkeit im Boden und verhindert, dass die Erde austrocknet


Standortwahl für den besten Ertrag


Mashua wächst in ihrer Heimat oft an steilen Berghängen, wo das Wasser gut abfließen kann. Du kannst sie entweder im Freiland, in einem Hochbeet oder sogar in einem großen Kübel kultivieren.

💡 Tipp: Mashua ist eine schnell wachsende Kletterpflanze und benötigt entweder ausreichend Platz zum Ranken oder eine Rankhilfe, wenn sie in die Höhe wachsen soll.

3. Pflanzung und Pflege


Mashua benötigt eine lange Vegetationsperiode und beginnt erst im Spätsommer mit der Knollenbildung. Daher ist es entscheidend, die Pflanzen bereits ab Anfang März vorzuziehen, um ihnen genügend Zeit zur Entwicklung zu geben. Je nach Standort kannst du Mashua entweder im Kübel oder im geschützten Freiland kultivieren.


Vorkultur ab Anfang März – So ziehst du Mashua richtig vor


📅 Zeitpunkt:


  • Die Knollen sollten ab Anfang März vorgezogen werden, um kräftige Jungpflanzen zu erhalten.


  • Falls du in einer Region mit spätem Frost lebst, kann ein geschützter Standort oder eine längere Vorkultur im Kübel sinnvoll sein.


Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorkultur:


1️⃣ Knollen vorbereiten:


  • Trockene Knollen für 2–3 Stunden in lauwarmes Wasser legen, um das Austreiben zu fördern.


2️⃣ Pflanzgefäße wählen:


  • Falls du Mashua in Töpfen vorziehen möchtest, wähle mindestens 3–5 Liter große Gefäße mit Abzugslöchern.


  • Ein breiter, aber tiefer Topf fördert eine gute Wurzelbildung.


3️⃣ Pflanzen setzen:


  • Knollen 5–10 cm tief in lockere Erde setzen.


  • Die Erde leicht andrücken und nur mäßig angießen, da zu viel Feuchtigkeit Fäulnis verursachen kann.


4️⃣ Standort für die Vorkultur:


  • Stelle die Töpfe an ein helles, aber kühles Fensterbrett oder in ein Gewächshaus mit Temperaturen zwischen 12–18 °C.


  • Zu hohe Temperaturen (über 20 °C) können zu instabilem Wachstum führen.


5️⃣ Pflege während der Vorkultur:


Mäßig gießen, damit die Erde feucht bleibt, aber nicht nass wird.


✔ Wenn die Triebe 10–15 cm hoch sind, kannst du sie in größere Töpfe umsetzen oder abhärten.


✔ Falls du Mashua ins Freiland setzen möchtest, stelle die Jungpflanzen ab April an geschützte Orte im Freien, damit sie sich an die Außentemperaturen gewöhnen, hole sie jedoch wieder ins Haus bei zu kalten Temperaturen.

💡 Tipp: Mashua ist extrem resistent gegen Schädlinge – ihre Blätter enthalten natürliche Insektizide, die viele Fressfeinde abschrecken!

Mashua weiter kultivieren: Kübel oder geschütztes Freiland?


Je nach Platzangebot kannst du Mashua entweder dauerhaft im Kübel halten oder ab Mai ins Freiland pflanzen. Beide Methoden haben ihre Vorteile.


Option 1: Mashua im Kübel kultivieren


🌱 Vorteile des Kübelanbaus:


✔ Flexibler Standort – du kannst die Pflanze je nach Wetterbedingungen umstellen.


✔ Einfachere Kontrolle von Bodenfeuchtigkeit und Nährstoffversorgung.


✔ Optimal für Balkone, Terrassen oder kleine Gärten.


🔹 So klappt der Kübelanbau:


  • Topfgröße: Mindestens 30–50 Liter Volumen pro Pflanze, damit die Knollen genug Platz haben.


  • Substrat: Humusreiche, gut durchlässige Erde mit etwas Sand oder Perlite mischen.


  • Standort: Am besten halbschattig bis sonnig, aber keine extreme Mittagshitze.


  • Rankhilfe: Mashua braucht eine stabile Kletterhilfe (Spalier, Maschendraht oder Zaun).


  • Gießen: Regelmäßig feucht halten, aber Staunässe vermeiden.


  • Düngung: Alle 4–6 Wochen mit organischem Dünger versorgen.

💡 Tipp: Falls du in einer Region mit frühen Frösten lebst, kannst du den Kübel im Herbst geschützt ins Gewächshaus stellen, um die Erntezeit zu verlängern!

Option 2: Mashua ins geschützte Freiland pflanzen


📅 Zeitpunkt:


  • Ab Anfang Mai ins Freiland pflanzen, sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind.


  • Falls du in einer kühlen Region lebst, kann ein geschütztes Beet oder ein Folientunnel sinnvoll sein.


Der perfekte Standort für Mashua:


Licht: Bevorzugt Halbschatten, verträgt aber auch sonnige Standorte.


Boden: Locker, humusreich und gut drainiert – verdichtete Böden mit Sand oder Perlite auflockern.


Wärme: Ein geschützter Standort nahe einer Hauswand kann vorteilhaft sein.


🔹 Auspflanzen ins Freiland – Schritt für Schritt:


1️⃣ Pflanzgrube vorbereiten:


  • Mindestens 50 cm tief lockern, da Mashua tiefe Wurzeln bildet.


  • Etwas Kompost oder verrotteten Mist einarbeiten.


2️⃣ Pflanzen setzen:


  • 40 cm Abstand zwischen den Pflanzen einhalten.


  • Knollen 5–10 cm tief einpflanzen und leicht mit Erde bedecken.


3️⃣ Rankhilfe aufstellen:


  • Da Mashua bis zu 3 Meter hoch wachsen kann, sollte eine stabile Rankhilfe bereitstehen.


  • Alternativ kann Mashua am Boden wachsen, aber das Risiko von Feuchtigkeitsschäden an den Knollen steigt.


4️⃣ Angießen & Mulchen:


  • Nach dem Pflanzen gut wässern, um das Wurzelwachstum zu fördern.


  • Eine Mulchschicht aus Stroh oder Laub hält die Feuchtigkeit im Boden.

💡 Tipp: Falls es im Frühling noch kühl ist, kannst du Mashua mit Vlies oder einer durchsichtigen Folie schützen, bis sie sich etabliert hat!

Mashua – Die unterschätzte Knolle der Anden

4. Ernte und Lagerung


Mashua bildet ihre Knollen erst im Kurztag, also wenn die Tageslänge im Herbst auf unter 12 Stunden sinkt. Daher sollte die Ernte so spät wie möglich erfolgen, um den maximalen Ertrag zu sichern. Besonders in gemäßigten Klimazonen empfiehlt es sich, Mashua in Kübeln zu kultivieren und sie vor den ersten Frösten in eine kalte, aber frostfreie Garage oder ein Gewächshaus zu stellen.


Erntezeitpunkt – Wann ist Mashua reif?


  • Knollenbildung beginnt erst ab Mitte September, sobald die Tageslänge kürzer wird.


  • Die oberirdischen Pflanzenteile beginnen abzusterben – dies ist ein Zeichen, dass die Pflanze ihre gesamte Energie in die Knollen steckt.


  • Die Knollen lassen sich leicht aus der Erde lösen und haben eine feste, glatte Oberfläche.


  • Mashua schmeckt nach der Ernte oft scharf – eine Kältebehandlung (z. B. einige Tage im Kühlschrank oder im Freiland) kann helfen, den Geschmack zu mildern, da sich dabei Stärkereste in Zucker umwandeln.


Erntemethode – So werden die Knollen schonend geerntet


  • Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde heben, um Verletzungen zu vermeiden.


  • Überschüssige Erde nur leicht abbürsten – Waschen zerstört die natürliche Schutzschicht der Knolle.


  • Mashua-Knollen einige Tage nachtrocknen lassen – ein luftiger, schattiger Platz ist ideal.


Schutz vor Frost – So verlängerst du die Reifezeit


  • Kübelpflanzen vor den ersten Frösten in eine kühle Garage oder ein Gewächshaus stellen – das verlängert die Knollenbildung um einige Wochen.


  • Freilandpflanzen mit einer dicken Mulchschicht (z. B. Stroh oder Laub) schützen, um leichte Fröste abzumildern.


  • Zusätzlicher Schutz mit Luftpolsterfolie oder Gartenvlies kann in besonders kalten Regionen sinnvoll sein.


Lagerung – Wie bleiben Mashua-Knollen lange haltbar?


  • Mashua sollte kühl, trocken und dunkel gelagert werden, um die Haltbarkeit zu maximieren.


  • Optimale Lagertemperatur: 2 bis 10 °C – z. B. im Keller oder einer frostfreien Garage.


  • Mashua-Knollen können in Sand eingeschlagen werden, um Feuchtigkeitsschwankungen zu vermeiden.


  • Frostfreie Kübellagerung möglich – alternativ kann Mashua auch als Kübelpflanze frostfrei überwintern und im Frühjahr weiter wachsen.


  • Beschädigte Knollen zuerst verbrauchen, da sie schneller verderben.


Die Erntezeit von Mashua beginnt im späten Herbst, wobei ein möglichst später Zeitpunkt für maximale Erträge zu empfehlen ist. Eine Nachreife oder Kälteeinwirkung kann den Geschmack verbessern. Durch kluge Überwinterungsstrategien, wie Kübelhaltung oder Mulchen, kann der Erntezeitraum verlängert werden. Richtig gelagert bleiben Mashua-Knollen über Monate hinweg haltbar und können problemlos bis ins Frühjahr genutzt werden.

💡 Tipp: Mashua-Knollen sind mehrere Monate lagerfähig, solange sie trocken und vor Licht geschützt aufbewahrt werden.

5. Geschmack und Verwendung in der Küche


Mashua hat einen leicht scharfen, rettichartigen Geschmack, der sich durch Kochen deutlich mildert. In Südamerika wird sie traditionell gebacken, gekocht oder als Püree verwendet.


Zubereitungsmöglichkeiten


  • Gekocht als Beilage, ähnlich wie Kartoffeln


  • Gebacken im Ofen für eine intensivere Note


  • Geraspelt in Salaten, um eine scharfe Würze zu erhalten


  • Eingemacht oder fermentiert als würzige Spezialität

💡 Tipp: In der modernen Küche lassen sich Mashua-Knollen auch zu Chips verarbeiten oder in Eintöpfen verwenden.

6. Nährstoffgehalt und gesundheitliche Vorteile


Mashua ist nicht nur pflegeleicht und ertragreich, sondern auch eine echte Nährstoffbombe.


  • Reich an Vitamin C, stärkt das Immunsystem


  • Hoher Gehalt an Antioxidantien, schützt die Zellen


  • Natürliche antibiotische Wirkung, fördert die Darmgesundheit


  • Kalorienarm und ballaststoffreich, ideal für eine gesunde Ernährung

💡 Tipp: In der traditionellen Medizin der Anden wurde Mashua zudem als entzündungshemmendes und stärkendes Lebensmittel eingesetzt.

7. Vorteile im Vergleich zu anderen Knollengemüsen


Mashua hat einige entscheidende Vorteile gegenüber Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Topinambur:


  • Robuster gegen Schädlinge und Krankheiten


  • Wächst auch in Höhenlagen und kühleren Klimazonen


  • Lange Haltbarkeit nach der Ernte


  • Geringer Pflegeaufwand im Anbau


8. Häufige Probleme beim Anbau und Lösungen


Auch wenn Mashua pflegeleicht ist, gibt es einige Herausforderungen:


  • Langsames Wachstum: Zu wenig Sonne oder zu niedrige Temperaturen → wärmeren Standort wählen


  • Schlechte Knollenbildung: Zu frühe Ernte oder falsche Bodenbeschaffenheit → nährstoffreiche Erde und längere Reifezeit abwarten


  • Blätter vergilben: Zu wenig Wasser oder falscher pH-Wert → regelmäßige Bewässerung und Bodenanalyse durchführen


9. Fazit


Mashua ist eine faszinierende und wenig bekannte Nutzpflanze, die mit ihren robusten Eigenschaften und hohen Erträgen überzeugt. Sie bietet nicht nur eine pflegeleichte Alternative zu anderen Knollengemüsen, sondern auch eine vielseitige und gesunde Bereicherung für die Küche.


Für Gärtner, die neue und spannende Pflanzen ausprobieren möchten, ist Mashua eine hervorragende Wahl. Mit der richtigen Pflege lässt sich diese traditionsreiche Anden-Knolle auch in Mitteleuropa erfolgreich anbauen und genießen.Mashua – Die unterschätzte Knolle der Anden: Anbau, Pflege und Verwendung

Comments


SALE • SALE  SALE • SALE 

SALE • SALE  SALE • SALE 

SALE • SALE  SALE • SALE 

Bestseller entdecken!

Bestseller

bottom of page