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AutorenbildMaximilian Hecht

Wie Aquaponik unsere Art zu gärtnern revolutioniert!

Aktualisiert: 1. Okt.

Die Zukunft der Lebensmittelproduktion hat einen Namen: Aquaponik. Aber was genau verbirgt sich dahinter, und warum schwärmen so viele davon? In diesem Beitrag tauchst Du tief in die Welt der Aquaponik ein, wo Fische und Pflanzen in einer beeindruckenden Symbiose zusammenarbeiten.


Inhaltsverzeichnis:


Aquaponik Pflanzen anbauen

Einführung: Was genau ist Aquaponik?

Kurz gesagt, kombiniert die Aquaponik die Aquakultur (die Zucht von Fischen und anderen Wassertieren) mit der Hydroponik (den Anbau von Pflanzen ohne Erde). Das Ergebnis ist ein geschlossenes System, in dem Fische und Pflanzen zusammenarbeiten, um sich gegenseitig zu ernähren und zu unterstützen.

Der Mechanismus hinter der Aquaponik: Wie funktioniert es?

Stell Dir vor, Du hast ein Aquarium mit Fischen. Diese Fische produzieren Abfallstoffe, die normalerweise aus dem Wasser entfernt werden müssten. Aber in der Aquaponik nutzen wir diese Abfälle als natürlichen Dünger für Pflanzen. Die Pflanzen wiederum reinigen das Wasser von diesen Abfällen, sodass es zurück zu den Fischen gepumpt werden kann. Das Prinzip dahinter ist ziemlich einfach:

  1. Fische produzieren Ammonium als Abfall.

  2. Nützliche Bakterien wandeln innerhalb weniger Tage Ammonium in Nitrit und dann in Nitrat um.

  3. Pflanzen nehmen das Nitrat als Nährstoff auf und wachsen.

  4. Das gereinigte Wasser fließt zurück zu den Fischen.

Aquaponic Funktionsweise, wie Aquaponic funktioniert

Die Rolle der Fische in der Aquaponik


In Aquaponik-Systemen sind tropische Fische wie Tilapia, Oreochromis oder afrikanische Raubwelse gängige Bewohner. Diese Arten, die ihre Wurzeln in Afrika haben, sind bekannt für ihre Flexibilität in Bezug auf Nahrung und Umgebung. Ihre Ernährungsanforderungen sind anpassungsfähig; sie können mit weniger Proteinen auskommen und pflanzliche Proteine als Ersatz für Fischmehl akzeptieren. Sie zeichnen sich auch durch ihre Resilienz gegenüber wechselnden Umgebungsbedingungen, wie Temperatur oder Wasserqualität, aus.


Fische in Aquaponik

Besonders wenn man Fische in Gewächshäusern aufzieht, wird diese Anpassungsfähigkeit an Temperaturschwankungen zum Trumpf. Gewächshäuser können in direktem Sonnenlicht Temperaturen weit über 30°C erreichen. Ein präzises Temperaturmanagement wäre nicht nur kostspielig, sondern auch nicht besonders umweltfreundlich.


Es gibt auch andere widerstandsfähige Süßwasserfische, die in Aquaponiksystemen gedeihen. Beispiele hierfür sind verschiedene Karpfenartige, wie der allgemein bekannte Karpfen oder die in Asien geschätzte Catla. Während die meisten Aquaponiksysteme auf warmes Wasser ausgerichtet sind, gibt es auch Experimente mit Kaltwasseraquaponik in bestimmten Regionen, z.B. mit Forellen in nordischen Ländern.


Optimales Fischfutter für eine effiziente Aquaponik


Fischfutter variiert je nach Art des Fisches (beispielsweise ob sie sich im Mittelwasser aufhalten oder zu den bodenlebenden Arten wie viele Welsarten gehören) und ihrem Entwicklungsstadium (junge oder ausgewachsene Fische). Das Futter kann in Form von Flocken, Granulat oder Tabletten bereitgestellt werden, wobei Pellets am gebräuchlichsten sind. In der Regel werden die gängigen Futtersorten, die in der Aquakultur zum Einsatz kommen, verwendet. Die Menge und Häufigkeit der Fütterung hängen auch von der Wassertemperatur ab. Dabei gibt es Unterschiede zwischen Anlagen für kaltes Wasser und beheizten Systemen für warmes Wasser, insbesondere in gemäßigten Klimazonen. Bei Wassertemperaturen unter 8 °C tendieren viele Fischarten dazu, ihre Nahrungsaufnahme zu reduzieren, da ihre wechselwarme Physiologie dies beeinflusst. Überschüssiges Futter, das nicht verzehrt wird, sinkt zu Boden und kann das Wasser belasten. In hochmodernen Anlagen wird Fischfutter oft automatisch über Futterautomaten ausgegeben. Ein wichtiger Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Aquaponiksystems ist der Futterverwertungskoeffizient.


Integration von Hydroponik-Kultursystemen in Aquaponik-Projekte

In der Welt der Aquaponik gibt es eine beeindruckende Vielfalt an Hydroponik-Kultursystemen, mit denen Pflanzen in einem wasserbasierten Umfeld kultiviert werden können. Jedes dieser Systeme hat seine eigenen Vorteile und Anwendungen, je nachdem, welche Pflanzen man anbauen möchte und welche spezifischen Bedingungen man erfüllen möchte. Heute möchten wir dir einen kurzen Einblick in zwei der beliebtesten Systeme geben: das NFT-System (Nutrient Film Technique) und die Deep Water Culture.

  1. NFT-System (Nutrient Film Technique): Das NFT-Verfahren (Nutrient Film Technique) repräsentiert einen speziellen Ansatz im hydroponischen Anbau. Hierbei werden Pflanzen innerhalb schmaler Rinnen kultiviert. Das Herzstück dieser Methode ist ein konstant zirkulierender, nährstoffgesättigter Wasserfilm, der unmittelbar über die Wurzeln der Pflanzen gleitet. Viele Pflanzen werden direkt in der Rinne ohne den Einsatz traditioneller Substrate wie Erde oder Kokosfasern gezogen. Einige jedoch sind in einem Stützmedium verankert und gemeinsam mit diesem in der besagten Rinne positioniert. In beiden Fällen sind die Wurzeln ständig dem nährstoffreichen Wasserfilm ausgesetzt und ziehen daraus ihre essenziellen Nährstoffe.


NFT-System (Nutrient Film Technique) Aquaponik

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  1. Deep Water Culture (Floating-Systeme): In der Deep Water Culture schwimmen die Pflanzen buchstäblich auf dem Wasser. Die Wurzeln hängen ins Wasser, während die Pflanze selbst auf einem schwimmenden Substrat ruht. Ein Luftstein sorgt für die notwendige Sauerstoffzufuhr für die Wurzeln. Dieses System eignet sich für eine breite Palette von Pflanzen und ist besonders beliebt wegen seiner Einfachheit und Effizienz.


Deep Water Culture (Floating-Systeme) Aquaponik



Natürlich gibt es auch andere spannende Kultursysteme wie Dochtsystem, Kratky-Methode, Aeroponik, Fogponic, Ebbe-und-Flut-System und Tropfbewässerung, um nur einige zu nennen. Jedes dieser Systeme hat seinen eigenen Charme und seine eigenen Vorteile. Möchtest du mehr über diese Systeme erfahren und herausfinden, welches am besten zu deinem Aquaponik-Projekt passt? Dann klcik auf den Button um tiefer in diese faszinierende Welt einzutauchen.


Empfohlene Pflanzenarten für Aquaponik-Systeme


Hast Du schon einmal überlegt, ein Aquaponik-System zu starten? Falls Du modernen Methoden wie NFT (Nutrient Film Technique) oder Deep Water Culture den Vorzug geben möchtest, solltest Du wissen, welche Pflanzen sich dafür besonders eignen.


1. Pflanzen für das NFT-System:


  • Blattgemüse: Besonders Salate wie Kopfsalat, Eichblatt und Rucola etc. sowie Kräuter wie Basilikum, Koriander und Petersilie und vieles mehr sind ideal für das NFT-System.

  • Fruchtgemüse: Bei Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Paprika wird es etwas komplexer. Die Kultivierung von Fruchtgemüse in Standard-NFT-Systemen kann eine Herausforderung sein. Hier empfiehlt es sich, auf spezielle NFT-Systeme mit Multi-Layer-Technik zurückzugreifen, die für diese Pflanzen besser geeignet sind.


2. Pflanzen für Deep Water Culture:


  • Blattgemüse: Hier fühlen sich vor allem Kopfsalat, Pak Choi und andere Blattgemüse sehr wohl. Ihre Wurzeln schweben gerne im Wasser, und sie bringen eine Vielfalt an Aromen und Texturen in Dein Aquaponik-System.


Abhängig von Deinem gewählten Hydroponik-Kultursystem hast Du die Möglichkeit, besonders variabel bei der Auswahl Deiner Pflanzen zu sein. Es empfiehlt sich, die Kulturen gezielt an das jeweilige System anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.


Salat anbauen aquaponik


Die überzeugenden Vorteile der Aquaponik gegenüber anderen Methoden


Wenn Aquakultur und Hydroponik in einem gemeinsamen System – speziell in einem Gewächshaus – aufeinandertreffen, offenbaren sich spannende Synergien. Nicht nur werden Ressourcen wie Pumpen, Klimaanlagen oder Vorratstanks vereint, es ergeben sich auch signifikante Kosteneinsparungen. Aber der wahre Zauber liegt in der naturgegebenen Beziehung zwischen Fischen und Pflanzen.


Stell Dir vor: Die Fische produzieren natürlicherweise CO2. Statt dieses CO2 einfach auszustoßen, wird es den Pflanzen zur Verfügung gestellt, die es gierig aufnehmen und in der Photosynthese in wertvolle organische Verbindungen umwandeln. Ein Phänomen, das kommerzielle Gewächshäuser oftmals künstlich nachahmen, indem sie die Raumluft mit CO2 anreichern, um den Pflanzenertrag zu erhöhen.


Doch die Innovation endet hier nicht. Durch den Einsatz von Kühlfallen kann das Transpirationswasser der Pflanzen zurückgewonnen werden. Bei der Produktion von nur 1 kg Tomaten kann eine beachtliche Menge an Wasser verbraucht werden. Kühlfallen saugen die feuchte Gewächshausluft an, kondensieren den darin enthaltenen Wasserdampf und führen dieses wertvolle Nass zurück in den Fischkreislauf. Ein wahrhaft zirkuläres System.


Aquaponik wasser, dünger

Besonders in trockenen Regionen ist dieser Wasserrückgewinnungsprozess ein Game-Changer. Auch wenn die Betriebsenergie für Kühlfallen in wasserreichen Gebieten fraglich sein mag, in trockenen Zonen kann sie einen echten Unterschied machen. Darüber hinaus können organische Reststoffe, die im Prozess entstehen, wie Filterschlamm oder Pflanzenreste, in Biogasanlagen genutzt werden, um die Wirtschaftlichkeit weiter zu steigern.


Diese Symbiose zeigt, wie das Beste aus beiden Welten kombiniert werden kann, um eine nachhaltige und wirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln zu erreichen. Es ist nicht nur ein Zeichen für effiziente Landwirtschaft, sondern auch ein Beispiel dafür, wie wir mit der Natur und nicht gegen sie arbeiten können.


Aquaponik vorteile, aquaponics vorteile

Die Vorteile der Aquaponik: Warum ist sie revolutionär?


  • Ressourceneffizienz: Aquaponik-Systeme sind ein Paradebeispiel für Wassereinsparung – sie benötigen bis zu 90% weniger Wasser als konventionelle Landwirtschaftsmethoden.

  • Flexibilität beim Standort

  • Ein gesünderes Ökosystem: Da Fische sehr sensibel auf Chemikalien reagieren, werden Pestizide und andere schädliche Substanzen vermieden. Das Ergebnis? Ein natürliches und gesundes Umfeld für Pflanzen und Tiere.

  • Zweifache Ernte: Mit Aquaponik bekommst Du das Beste aus beiden Welten – nährstoffreiches Gemüse und frischen Fisch.

Grundlagen der Hydroponik im Kontext der Aquaponik


Hydroponik Grundlagen

Ein tieferer Einblick in EC, PPM und TDS für Aquaponik-Enthusiasten


EC (Elektrische Leitfähigkeit): EC, kurz für Elektrische Leitfähigkeit, misst die Fähigkeit einer Lösung, elektrischen Strom zu leiten. Diese wird häufig in Einheiten wie µS/cm oder mS/cm angegeben. In Hydroponiksystemen ist ein hoher EC-Wert ein Indikator für eine beträchtliche Menge an gelösten Salzen.


PPM (Parts Per Million): PPM beschreibt die Konzentration einer Substanz in einer Flüssigkeit. Dabei repräsentiert es die Menge dieser Substanz in einer Million Teile der Lösung. Es gibt verschiedene Skalen zur Umrechnung von EC zu PPM, und diese können je nach Hersteller des Messgeräts variieren.


TDS (Total Dissolved Solids): TDS gibt die Gesamtmenge an gelösten Feststoffen in einer Lösung an. Oft wird dieser Wert in PPM gemessen. Dabei nutzen TDS-Messgeräte die EC-Messung als Grundlage und konvertieren sie anschließend in PPM.


Ein wichtiger Hinweis ist, dass die Umrechnung von EC zu PPM (und umgekehrt) durch unterschiedliche Umrechnungsfaktoren je nach Messgerät variieren kann. Dies kann zu Missverständnissen führen, insbesondere wenn Messwerte zwischen verschiedenen Systemen verglichen werden. Setze bei Unklarheiten immer auf den EC-Wert


Starte erfolgreich in die Aquaponik:

  • Bildung zuerst: Vor dem Einstieg ist es essentiell, sich ausführlich über die Aquaponik zu informieren und sich mit den Grundlagen vertraut zu machen.

  • In kleinen Schritten denken: Ein kleineres System am Anfang erleichtert das Lernen und die Anpassung an die neue Technik.

  • Die richtige Auswahl treffen: Nicht jede Pflanze oder jeder Fisch eignet sich für den Einstieg in die Aquaponik. Bewährte Optionen für Einsteiger sind zum Beispiel Tilapia und Blattsalate.

  • Regelmäßige Kontrolle: Ein Auge auf kritische Werte wie pH, Temperatur und weitere Parameter zu haben, sichert den Erfolg und die Gesundheit des Systems.


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Fazit

Aquaponik ist mehr als nur ein Trend. Es ist eine revolutionäre Methode, um Lebensmittel nachhaltig und effizient zu produzieren. Wenn Du darüber nachdenkst, den Sprung zu wagen, wirst Du nicht nur von frischem Fisch und Gemüse profitieren, sondern auch Teil einer Bewegung werden, die die Art und Weise, wie wir über Lebensmittelproduktion denken, verändert.

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