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AutorenbildMaximilian Hecht

Entdecke die Geheimnisse der Hydroponik: Hydroponisch Pflanzen anbauen!

Aktualisiert: 1. Okt.

Stell dir eine Welt vor, in der Wüsten erblühen und Stadtdächer grüne Oasen werden. Eine Welt, in der Pflanzen in schimmernden Tropfen tanzen und Wurzeln durch reines, nährstoffreiches Wasser gleiten, statt sich durch Erde zu winden. Dies ist keine ferne Utopie oder ein Fantasietraum, sondern eine Realität, die du heute erschaffen kannst. Willkommen in der atemberaubenden Welt der Hydroponik!


Inhaltsverzeichnis:


Hydroponic, Hydroponic system selbst bauen

Einführung in die Hydroponik: Definition und Konzepte


Hydroponik leitet sich aus den griechischen Worten "hydro" (Wasser) und "ponos" (Arbeit) ab. Im Kern handelt es sich dabei um den Anbau von Pflanzen ohne Erde. Statt in traditioneller Erde setzen Hydrokulturen auf eine nährstoffreiche Wasserlösung, um Pflanzen alles zu geben, was sie für ihr Wachstum benötigen. Die Wurzeln der Pflanzen sind entweder in einem Trägermedium verankert oder sie schweben direkt in diesem vitalen Nährstoffcocktail.


Hydroponic Funktionsweise, hydroponic anbau

Was diese Methode so revolutionär macht, ist nicht nur der Verzicht auf Erde, sondern auch die Effizienz und Geschwindigkeit des Pflanzenwachstums. Da Pflanzen direkten Zugang zu allen benötigten Nährstoffen haben, müssen sie nicht so viel Energie in das Wurzelwachstum investieren und können schneller wachsen. Des Weiteren können alle Parameter perfekt eingestellt werden.


Die Überlegenheit der Hydroponik: Weshalb auf Erde verzichten?


Vorteile von Hydroponic

Durchblick im Hydro-Dschungel: Systemübersicht & Anwendungen


Es gibt verschiedene hydroponische Systeme, jedes mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen:


NFT (Nutrient Film Technique): Ein flacher Nährstofffilm

NFT-Systemen (Nutrient Film Technique) wachsen Pflanzen in speziellen Rinnen.

In NFT-Systemen (Nutrient Film Technique) wachsen Pflanzen in speziellen Rinnen. Ein hauchdünner Film aus Nährlösung (eine Mischung aus Wasser und Nährstoffen) umspült kontinuierlich die Pflanzenwurzeln. Um eine stetige Fließbewegung und eine minimale Erwärmung der Nährlösung zu gewährleisten, sind die Rinnen mit einem leichten Gefälle von 2-4 % ausgerichtet. Das zirkulierende Wasser wird gesammelt, in einen Reservoir geleitet und für den weiteren Gebrauch recycelt.


Vorteile:


  • Vermindertes Risiko von Blattkrankheiten durch gute Luftzirkulation zwischen den Rinnen.

  • Bequemeres Arbeiten bei Ernte und Pflege aufgrund der Anordnung und Höhe.

Dochtsystem: Einfachheit trifft Effizienz

Dochtsystem, Hydroponic

Ein Dochtsystem ist eine der grundlegendsten und passivsten Hydrokulturtechniken. Es funktioniert auf dem Prinzip der Kapillarwirkung, bei der das Wasser durch einen Docht von einem Reservoir zu den Pflanzenwurzeln transportiert wird.


Vorteile:


  • Einfachheit: Aufgrund seiner passiven Natur erfordert das Dochtsystem keine Pumpen oder Timer. Dies macht es ideal für Anfänger oder Hobbygärtner.

  • Geringe Kosten: Mit minimalen Komponenten sind die Einrichtungs- und Betriebskosten niedrig.

  • Weniger Fehleranfällig: Ohne bewegliche Teile oder Elektronik ist das System weniger anfällig für Ausfälle.

  • Kontinuierliche Versorgung: Pflanzen erhalten eine ständige Zufuhr von Wasser und Nährstoffen, was ein gleichmäßiges Wachstum fördert.


Deep Water Culture: Schwimmende Pflanzenträume

Deep Water Culture auch Floating-Systeme oder Folatinganlagen

Die Deep Water Culture auch Floating-Systeme oder Folatinganlagen genannt stellen eine guten Einstieg in die Hydroponik-Anzucht dar, da es eine kostengünstige Methode darstellt. Diese Methode erinnert an den traditionellen Bodenanbau, punktet jedoch mit größerer Wasser- und Düngereffizienz und reduziertem Bedarf an Pflanzenschutzmitteln. Die Variante ist für unterschiedliche Pflanzenkulturen geeignet. In 20-30 cm tiefen Becken werden die Pflanzen auf schwimmenden Plattformen kultiviert, wobei ihre Wurzeln in nährstoffdurchtränktem Wasser hängen.


Die Plattformen schweben auf dem Wasser, wobei sie die Pflanzen von der Nährlösung trennen. Ihr üppiges Wasservolumen gewährleistet Stabilität im Anbau und mindert Risiken bei Pumpenausfällen oder Stromausfällen. Dank ausgedehnter Wurzelsysteme können Salate oft größere Gewichte als in NFT-Systemen erreichen. Der Systemaufbau ist unkompliziert, meist bestehend aus Becken, die mit Teichfolie ausgekleidet sind, und Sauerstoffpumpen ohne komplexe Kontrollmechanismen.


Weiterhin können technische Innovationen, wie automatisierte Pflanzentransporte, die Produktionseffizienz im Vergleich zum Bodenanbau signifikant erhöhen.


Vorteile:


  • Konsistente und verlässliche Wachstumsverhältnisse

  • Kein Bedarf an Bewässerungsregulierung

  • hohe Sicherheit auch bei Stromausfall

  • Höhere Nettomasse im Vergleich zu NFT-Systemen dank ausgedehnter Wurzelbildung

  • Direktaussaat möglich


Kratky-Methode: Hydroponik ohne Strom

Kratky Hydroponic

Benannt wurde die Methode nach ihrem Erfinder, Dr. B.A. Kratky. Anders als viele andere hydroponische Systeme handelt es sich bei der Kratky-Methode um ein passives System. Dies bedeutet, dass keine Pumpen, Luftsteine oder elektrischen Geräte erforderlich sind. Stattdessen werden die Pflanzen in einem Behälter mit einer Nährlösung platziert. Zu Beginn des Wachstumszyklus sind nur die Spitzen der Pflanzenwurzeln mit dieser Lösung in Kontakt.


Das Prinzip der Kratky-Methode


Im Laufe der Zeit, während die Pflanze wächst und die Nährlösung verbraucht, dehnen sich die Wurzeln aus und wachsen tiefer in die Lösung hinein. Während dieser Phase entwickeln die Wurzeln verschiedene Zonen: einen Bereich, der ständig in der Nährlösung getaucht ist und einen anderen, der über der Flüssigkeitsoberfläche bleibt und der Luft ausgesetzt ist. Dieser obere Bereich nimmt Sauerstoff direkt aus der Umgebungsluft auf und versorgt so die Pflanze.


Vorteile:


  • Einfachheit: Ohne die Notwendigkeit von Pumpen, Timern oder Elektrizität ist die Einrichtung denkbar einfach und ideal für Anfänger.

  • Wenig Wartung: Einmal eingerichtet, erfordert das System kaum Aufmerksamkeit bis zur Ernte.

  • Kosteneffizient: Da keine elektrischen Geräte benötigt werden, sind die Betriebskosten minimal.

  • Flexibilität: Die Methode kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich angewendet werden.

  • Stromausfall-Resilienz: Ohne Abhängigkeit von elektrischer Energie ist das System gegenüber Stromausfällen resistent.

  • Direktsaat möglich


Aeroponik: Pflanzen im Nebel

Aeroponic

In Aeroponik-Systemen schweben die Pflanzenwurzeln frei und werden von unten durch einen feinen Sprühnebel einer Nährlösung versorgt. Dies fördert ein ausgedehntes Wurzelwachstum und macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen bestimmte Krankheiten und Probleme, wie beispielsweise Innenbrand. Da die Wurzeln offen in der Atmosphäre verbleiben, erhalten sie ständig optimalen Sauerstoff, was die Kultivierung anspruchsvoller Pflanzenarten erleichtert. In der Aeroponik wird die Nährlösung mit speziellen Düsen oder Sprühern in feinste Tröpfchen zerstäubt. Ein solches System begünstigt oft ein stärkeres Wurzelwachstum im Vergleich zum oberirdischen Pflanzenteil. Aus diesem Grund wird diese Technik vorrangig für die Bewurzelung von Stecklingen genutzt.


Vorteile:


  • Ideale Sauerstoffzufuhr für die Wurzeln

  • Anbau von größeren Pflanzenarten und empfindlichen Sorten realisierbar.

  • Geringerer Wartungsaufwand: Im Vergleich zu Floatingsystemen oder NFT sind Aeroponik-Systeme oft wartungsärmer, da Reservoirs seltener gereinigt oder gewechselt werden müssen.


Fogponic: Ein aufsteigender Stern am Hydroponik-Himmel

Fogponic Aufbau

Fogponics ist eine fortgeschrittene Form der Aeroponik, bei der die Nährstofflösung mittels Ultraschall zu einem feinen Nebel zerstäubt wird. Ursprünglich von der NASA für den Weltraumanbau konzipiert, minimiert dieses System den Wasserverbrauch und ermöglicht die Pflanzenversorgung trotz fehlender Schwerkraft. Es ist kosteneffizient, platzsparend und zukunftsorientiert. Allerdings kann die für die Verneblung benötigte Energie die Nährstofflösung erhitzen, wodurch eventuell Kühlmaßnahmen erforderlich werden.


Vorteile:


  • Maximale Wassereffizienz: Deutlich reduzierter Wasserverbrauch im Vergleich zu traditionellen Anbaumethoden.

  • Kosteneffizienz: Erschwingliche Einrichtungs- und Betriebskosten.

  • Benutzerfreundlichkeit: Intuitive Konstruktion und einfacher Aufbau, auch für Anfänger geeignet.

  • Leichtgewichtig: Minimalistisches Design, das Leichtigkeit und einfache Handhabung gewährleistet.


Ebbe-und-Flut: Das Gezeitenprinzip für Pflanzen

Ebbe- und Flutsystem funktion

Die Ebbe-und-Flut-Technologie findet besonders in Gewächshäusern Anwendung und eignet sich hervorragend für die Kultivierung von Zierpflanzen und Kräutern. Insbesondere in Regionen wie Osteuropa wird dieses System intensiv für die Produktion von Hydroponik-Salaten genutzt.


Grundlegend für das Ebbe-und-Flut-System ist das periodische Fluten von Kultivierungstischen oder Behältern mit einer Nährlösung. Die Pflanzen nehmen durch ihre Töpfe diese wertvolle Nährstofflösung auf. Sobald die Pflanzen ausreichend versorgt sind, wird das Wasser zurückgeführt, aufbereitet, mit Nährstoffen angereichert und steht für den nächsten Zyklus wieder zur Verfügung.


Vorteile:


  • Automatisierung: Viele Prozesse, von der Flutung bis zur Nährstoffzufuhr, lassen sich leicht automatisieren, was die Effizienz steigert und den Arbeitsaufwand minimiert.

  • Weniger Krankheiten: Da die Wurzeln nicht ständig in Wasser eingetaucht sind, verringert sich das Risiko von Wurzelfäulnis und anderen wasserbedingten Krankheiten.

  • Geringere Algenbildung: Da die Oberfläche zwischen den Flutungen trocknet, wird die Algenbildung minimiert, was wiederum das Risiko von Krankheiten reduziert.

  • Reduziertes Krankheitsrisiko durch optimale Wurzelbelüftung, besonders geeignet für Pflanzen, die für Staunässe empfindlich sind, wie Spinat.

  • Weniger Stress für die Pflanzen: Da das System regelmäßig flutet und entleert, erleben die Pflanzen weniger Stress durch Wassermangel oder Sauerstoffmangel.


Tropfbewässerung: Präzisionströpfchen für maximales Wachstum


Gurken auf Tröpfchenbewässerung, hydroponik

Die hydroponische Tröpfchenbewässerung versorgt Pflanzen tropfenweise mit einer speziellen Nährlösung direkt an den Wurzeln, wobei die Pflanzen in einem erdlosen Medium wie Kokosfasern, Perlite, Steinwolle etc. wachsen. Das System setzt sich zusammen aus einem Wassertank, der die mit Nährstoffen angereicherte Lösung enthält, einer Pumpe, die die Flüssigkeit zu den Pflanzen transportiert, Tropfern an jedem Pflanzenstandort für die gleichmäßige Zufuhr und einem Rückführungssystem, das ungenutzte Lösung zurück in den Tank leitet, wodurch Wasser effizient genutzt wird.


Vorteile:


  1. Präzise Nährstoffzufuhr: Die Tropfbewässerung ermöglicht eine genaue Kontrolle der Wasser- und Nährstoffzufuhr für jede Pflanze.

  2. Schutz vor Staunässe: Das System verhindert, dass Wurzeln dauerhaft im Wasser stehen, wodurch das Risiko von Wurzelfäulnis sinkt.

  3. Flexibilität: Anpassbar an unterschiedliche Pflanzengrößen und -typen durch variable Tropfenzufuhr.


Vertikales Farming: Die Gartenrevolution für den urbanen Raum

Vertikale Hydroponik, vertikal farming

Beim vertikalen Farming wachsen Pflanzen nicht mehr nur am Boden. Nein, sie erobern die Höhe in mehreren übereinander liegenden Ebenen! Ob in modernen Gebäudekomplexen im Herzen der Stadt oder in speziell entworfenen Außenstrukturen - dieser innovative Ansatz macht es möglich.


Doch das Beste daran? Vertikales Farming ist nicht nur auf eine Methode beschränkt. Ob in Wasser schwimmend (Hydroponik), durch einen feinen Nebel aus Nährstoffen tanzend (Aeroponik) oder sogar in einer Symbiose mit Fischen (Aquaponik) - dieser räumliche Anbauansatz bietet Raum für Kreativität und Effizienz.


Vertikal Farming, vertikale hydroponik

Vorteile:


  • Raumoptimierung: Das wohl bedeutendste Merkmal von vertikalen Systemen ist die effiziente Nutzung des vertikalen Raums. Anstatt sich nur horizontal auszubreiten, können Pflanzen in mehreren Schichten übereinander angebaut werden. Dies maximiert die Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter und ist besonders in städtischen Gebieten oder bei begrenztem Platzangebot vorteilhaft.


Ein Nachteil: Dichtes Wurzelwachstum kann den Flüssigkeitsfluss stören, wodurch einige Pflanzen nicht genügend Wasser erhalten.


Aquaponik: Ein geschlossenes System mit Fischen


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Aquaponik ist ein innovatives System, das die Aquakultur (die Kunst, Fische zu züchten) mit der Hydroponik (der Anbau von Pflanzen in Wasser) kombiniert. Doch warum ist diese Kombination so revolutionär?


Die Antwort liegt in einem wundervollen Kreislauf der Natur. Fische produzieren als Teil ihres natürlichen Lebenszyklus Abfallstoffe, hauptsächlich in Form von Ammonium. In den meisten Fischzuchtanlagen wäre dieser Abfall ein Problem. Aber in der Aquaponik wird er zu einem wertvollen Vermögen! Dieses ammoniumreiche Wasser wird zu einem spezialisierten Biofilter geleitet, wo nützliche Bakterien es in Nitrat umwandeln – ein idealer Dünger für Pflanzen. Die Pflanzen nehmen wiederum dieses Nitrat auf und "reinigen" das Wasser, welches dann zurück zu den Fischen fließt. Es ist ein nahezu geschlossenes System, das Wasser spart und nachhaltige Lebensmittelproduktion fördert.


Vorteile:


  • Natürliche Nährstoffquelle: Weniger Bedarf an externen Düngemitteln dank Fischabfall.

  • Doppelte Ernte: Produktion von sowohl Fisch als auch Gemüse.

  • Abfallreduktion: Fischabfälle werden als Pflanzennährstoffe genutzt.

  • Energieeffizienz: Kombination von Aquakultur und Hydroponik spart Energie.


Neben den vorgestellten Kultursystemen existieren zahlreiche andere. Hier wurde jedoch der Fokus auf die bedeutendsten gelegt.


Hydroponik für Anfänger: Welches System passt zu mir?


 Welches Hydroponik-System passt zu Dir?

Falls Hydroponik-Systeme dein Interesse wecken, klicke auf den folgenden Button:




Während ich eine Vorliebe für NFT-Systeme habe, ist die Deep Water Culture oft für Anfänger leichter zu handhaben. Aber jeder Gärtner ist einzigartig! Reflektiere Deine Bedürfnisse und Vorlieben, um das System zu finden, das Deinem grünen Daumen am besten entspricht. Das Hydroponik-Universum bietet eine Fülle von Möglichkeiten – entdecke sie! 🌱💧


Töpfe & Substrate: Die Basis für starke Pflanzen


Presstöpfe


Presstöpfe werden aus organischen Materialien hergestellt. Sie entstehen, indem eine Mischung aus Kompost, sowohl Schwarz- als auch Weißtorf und weiteren Komponenten maschinell in Form gebracht und in Behältnisse platziert wird.


Kriterien für optimale Presstopfsubstrate:


  • Einfache Formbarkeit und Verarbeitung des Substrats.

  • Konsistente Keimrate.

  • Zügiges Wurzelwachstum.

  • Robuste und kompakte Jungpflanzen.

  • rasche Wasseraufnahmefähigkeit.


Kokossubstrat, Pflanze keimung

Vorteile:


  • Konsistente Keimrate.

  • Einheitliches Pflanzenwachstum.

  • biologisch abbaubar


Nachteile:


  • Oftmals ist Torf in den Substraten enthalten.

  • Begrenzte Fähigkeit, Luft und Wasser zu speichern.

  • Neigt dazu, rasch zu feucht oder zu trocken zu werden.

  • Im Hobbybereich zeitaufwendig herzustellen


Plastik- und Torftöpfe sind seit Jahrzehnten bewährte Werkzeuge in der Pflanzenzucht und weit verbreitet. Ihre einfache Handhabung und allgegenwärtige Verfügbarkeit haben sie beliebt gemacht. Jedoch ist ihr Kostenpunkt oft höher, weshalb viele Unternehmen und Züchter in jüngerer Zeit nach alternativen Lösungen suchen. Paperpots und Growcoon sind zwei solcher innovativen Alternativen.


Pfpflanzen wachsen in einem NFT-Hydroponik-System

Paperpots:

Das Paperpot-System, angeboten von verschiedenen Herstellern, ist eine rasch wachsende Alternative zu Plastiktöpfen. Es zeichnet sich durch hohe Automatisierung, Kosteneffizienz und minimale Ressourcennutzung aus. Dabei werden Töpfe aus Papierstreifen geformt, mit Substrat gefüllt und auf die nötige Länge zurechtgeschnitten.


Growcoon


Der Growcoon ist ein umweltfreundlicher Anzuchtbehälter mit einer elastischen und durchlässigen Netzbeschaffenheit. Das Netz ermöglicht eine effektive Wasserzufuhr, hält jedoch gleichzeitig das darin befindliche Substrat sicher fest.


Vorteile laut Hersteller:


  • Umweltverträglich zerfallend

  • Optimierter Einsatz von Ressourcen

  • Weniger Substratbedarf als bei Standardtöpfen

  • Geringere Substratbelastung im Wasser gegenüber konventionellen Presstöpfen sowie Paperpots.


Gitternetztöpfe:


In der Hydrokultur sind Gitternetztöpfe eine beliebte Wahl für viele Systeme. Diese Töpfe, meist aus Kunststoff gefertigt, zeichnen sich durch ein offenes Netzdesign aus, das es den Pflanzenwurzeln ermöglicht, frei zu wachsen und gleichzeitig optimalen Zugang zu Nährstofflösung und Sauerstoff zu haben.


Ihre Vorteile:


  1. Optimale Sauerstoffversorgung: Das offene Design sorgt dafür, dass die Wurzeln ständig mit Luft in Kontakt stehen, was das Risiko von Wurzelfäule verringert.

  2. Flexibilität: Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich, passend für verschiedene Pflanzenarten und Systeme.

  3. Nachhaltigkeit: Sie sind robust und wiederverwendbar, wodurch Abfall reduziert wird.


Spannende fakten über Hydroponik

Substrate:


wurzel NFT-Hydroponik-System

Mineralische Substrate:

Diese Substrate bestehen aus anorganischen Materialien und haben oft den Vorteil, dass sie steril, porös und pH-neutral sind.


  1. Perlit: Ein vulkanisches Gestein, das sich bei Erhitzung ausdehnt. Es ist leicht, porös und ideal für die Sauerstoffversorgung der Wurzeln.

  2. Vermiculit: Ein silikathaltiges Mineral, das Wärme speichert und Wasser gut zurückhält, wodurch es sich besonders für Jungpflanzen und Stecklinge eignet.

  3. Kies: Ein schweres und stabiles Substrat, das oft als unterste Schicht in Hydrokultursystemen verwendet wird, um für Stabilität zu sorgen und Staunässe zu verhindern.

  4. Blähton (Tongranulat): Aufgeblähte Tonkugeln, die wegen ihrer Porosität und der Fähigkeit, Wasser gut zu speichern, beliebt sind. Sie sind leicht und sorgen für eine gute Sauerstoffversorgung der Wurzeln.


Künstliche Substrate:


Aussat von Hydropflanzen in Steinwolle

Hergestellt durch menschliche Prozesse, bieten sie spezifische Vorteile für die Hydrokultur.


  1. Steinwolle: Aus geschmolzenen Basaltgesteinen und Kalksteinen hergestellt, bietet Steinwolle eine gleichmäßige Wasserverteilung und exzellente Luftdurchlässigkeit. Es ist pH-neutral und lässt sich leicht handhaben.

  2. Schaumstoffe: Sie sind leicht, wiederverwendbar und bieten den Pflanzenwurzeln eine gleichmäßige Unterstützung. Verschiedene Arten von Schaumstoffen, oft speziell für hydroponische Anwendungen entwickelt, bieten unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf Wasseraufnahme und Luftdurchlässigkeit.


Gekeimte Pflanzen in Steinwolle

Organische Substrate:


  1. Kokosfasern (Coco Coir): Dieses Substrat wird aus den Fasern der Kokosnussschale hergestellt. Es ist porös und hält gut Feuchtigkeit, weshalb es oft in Hydrokultursystemen verwendet wird.

  2. Holzfaser: Ein relativ neues Substrat, das aus Holzresten hergestellt wird und eine gute Struktur für Wurzelwachstum bietet.

  3. Anzuchterde: Speziell entwickelt, um Keimlingen und jungen Pflanzen die besten Startbedingungen zu bieten. Sie enthält oft eine Mischung aus Torf, Sand und anderen organischen Materialien und bietet im Vergleich zu anderen Erden meist weniger Nährstoffe

  4. Blumenerde: Eine universelle Erde, die oft Torf, Kompost und andere organische Materialien enthält. Für den hydroponischen Anbau sollte darauf geachtet werden, dass sie gut entwässert und frei von Schädlingen und Krankheitserregern ist.

  5. EazyPlugs: EazyPlugs sind organische Anzuchtwürfel, die in der Hydrokultur und für die Stecklingsvermehrung genutzt werden. Ihr Hauptvorteil ist ihre einzigartige Struktur, die eine perfekte Balance von Luft und Wasser gewährleistet, sodass Pflanzen unter optimalen Bedingungen wurzeln können. Die Würfel sind bereits mit einem voreingestellten pH- und EC-Wert vordüngt, was den Prozess der Pflanzenanzucht erleichtert. Das Risiko von Über- oder Unterbewässerung wird Feuchtigkeitszufuhr minimiert. Darüber hinaus sind EazyPlugs vollständig kompostierbar, was sie zu einer umweltfreundlichen Alternative in der Hydrokultur macht. Sie bieten sowohl Hobbygärtnern als auch kommerziellen Züchtern eine einfache und effiziente Möglichkeit, Pflanzen erfolgreich anzuziehen.

Mein Tipp: Für Anfänger sind EazyPlugs hervorragend geeignet!

Für Hydrokultur-Enthusiasten ist die Wahl des richtigen Substrats entscheidend, um den spezifischen Bedürfnissen der Pflanzen gerecht zu werden. Dabei ist es wichtig, das Substrat basierend auf den Anforderungen des jeweiligen Hydroponiksystems und der angebauten Pflanzenart auszuwählen. So können optimale Wachstumsbedingungen geschaffen und gesunde, ertragreiche Pflanzen gezüchtet werden. 🌱🌿🍀


Es sei angemerkt, dass dies nur eine Auswahl der verfügbaren Substrate ist. Es gibt viele weitere Substratoptionen und ständige Innovationen in diesem Bereich, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Hydrokultur zu verbessern. Es lohnt sich also, stets auf dem Laufenden zu bleiben und nach den neuesten Entwicklungen Ausschau zu halten!


Pflanzenaufzucht: Der Beginn einer neuen Pflanzengeneration


Die Startphase einer Pflanze in der Hydrokultur ist entscheidend für deren Wachstum. Starke, gesunde Setzlinge in optimaler Beschaffenheit, die ohne Krankheiten sind, legen oft den Grundstein für ein erfolgreiches Pflanzenwachstum.


ppflanzen wachsen in einem NFT-Hydroponik-System

Setze das Saatgut direkt in das gewählte Substrat. Um ein schnelles Austrocknen zu verhindern, kann eine Abdeckung mit Vermiculit, Sand oder Perlite hilfreich sein. Pass die Anbaubedingungen an die speziellen Bedürfnisse der Pflanzenart an.

​Hinweis: Die richtige Wasserversorgung ist entscheidend. Wenn die Pflänzchen austrocknen, können sie irreparable Schäden erleiden, die ihren Wuchs bis zur Ernte beeinträchtigen und sie anfälliger für Krankheiten machen!

Während der Anzuchtphase wird noch kein Dünger hinzugefügt. Sobald die Pflanzen ihre ideale Größe erreichen, meist innerhalb von 14 Tagen, können sie ins Hydroponik-System verpflanzt werden.

Tipp: Einige Hydroponik-Systeme erlauben das direkte Einsetzen der Samen in das Hydroponik System. 🌱

In rezirkulierenden Hydroponik-Systemen sollte man alle zwei Wochen das Wasser austauschen, um eine Ansammlung von Mikroorganismen oder potenziellen Schadstoffen zu minimieren.


Aussaat Deep Water Culture, Floatingbecken

Pflanzabstand:


In Hydroponik-Systemen ist es entscheidend, den idealen Pflanzabstand zu bestimmen, um Platz und Energie optimal zu nutzen. Für verschiedene Salatsorten gelten folgende empfohlene Abstände:

  • Kopfsalat: 30-35 cm

  • Eichblattsalat: 20-25 cm

  • Lollo-Salat: 20-25 cm.


Aussaat in einem Floatingbecken, Deep Water Culture, Hydroponik

Es ist zu beachten, dass ein engerer Pflanzabstand nicht zwangsläufig vorteilhaft ist. Ein zu dichter Stand kann zu längeren und weicheren Pflanzen führen. Zudem können pilzliche Erkrankungen zunehmen und der Pflegeaufwand steigt, da ältere Blätter schneller vergilben.


Wachstumsgeschwindigkeit:


Hydroponische Systeme ermöglichen Pflanzen ein Wachstum, das bis zu 25-50% schneller ist als in traditionellen Anbaumethoden. Dies liegt daran, dass sie unter idealen Bedingungen gedeihen und alle relevanten Parameter präzise gesteuert werden können.


Die Wachstumsrate von Pflanzen ist maßgeblich von der Kulturführung abhängig. Höhere Temperaturen und intensivere Beleuchtung fördern das schnelle Wachstum. Es ist jedoch zu beachten, dass verschiedene Pflanzenarten ihre eigenen Wachstumsgeschwindigkeiten haben. Zum Beispiel benötigen Salate ungefähr 30-45 Tage, je nach Jahreszeit (Sommer/Winter), um erntereif zu sein.


Salat Anbau in Hydroponic

Klima & Luftfeuchte: Optimale Bedingungen schaffen


Die Temperatur spielt eine zentrale Rolle für das Pflanzenwachstum. Jede Pflanzenart hat ein individuelles Temperaturoptimum, in welchem sie am besten gedeiht. Beispielsweise benötigt Salat tagsüber idealerweise Temperaturen zwischen 22 und 24 °C, wohingegen in der Nacht 18-20 °C optimal sind. Ein Temperaturunterschied von 2-4 Grad zwischen Tag und Nacht staucht das Wachstum, was zu einer kompakteren Pflanze führt.

Es ist wichtig, übermäßig hohe Temperaturen zu vermeiden, da diese zu gestrecktem Wuchs und weicheren Blättern bei den Pflanzen führen können.


Anbau in hydroponischen System

Temperaturen über 27 °C erfordern besondere Maßnahmen zur Kühlung. Während Schattierung und Lüftung grundlegende Methoden sind, kann das Besprühen von Pflanzen von oben als Abkühlungsmethode dienen. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass nasse Blätter die Entstehung von Pilzkrankheiten begünstigen können.

Luftfeuchte:


Im Gewächshausanbau führt Verdunstung zu einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit, weshalb ein effektives Belüftungssystem unerlässlich ist. Mit abnehmender Lichtintensität am Nachmittag fällt auch die Temperatur, was zu einer Zunahme der relativen Luftfeuchtigkeit führt, da kältere Luft eine geringere Kapazität zur Aufnahme von Wasserdampf hat. Für Kulturen wie Salat ist eine Luftfeuchtigkeit von rund 75-85% ideal.

Während der Nachtstunden kann ein höherer Wert akzeptabel sein. Es ist bemerkenswert, dass viele Pflanzen in der Lage sind, sich einem breiten Spektrum von Luftfeuchtigkeitswerten anzupassen. Jedoch sind abrupte Veränderungen in der Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.


Luftfeuchte Hydroponic

Luftzirkulation:


Luftzirkulation ist das unsichtbare, aber kraftvolle Werkzeug im Hydroponik-Gewächshaus. Eine kontinuierliche, sanfte Brise verteilt frisches CO2, das die Pflanzen für die Photosynthese benötigen, verhindert die Bildung von Schimmel und sorgt für ein stabiles Klima. Fehlt sie, können Pflanzen ersticken und Krankheiten blühen. Mit dem richtigen Ventilatorsystem lässt sich dieser Tanz der Luft effektiv choreografieren.


Krankheiten Hydroponik

Wasser & Bewässerung: Lebenselixier in der Hydroponik


Dieser Abschnitt konzentriert sich speziell auf Hydroponik-Verfahren, die intermittierende Bewässerung verwenden, wie es bei NFT oder Ebbe- und Flutssystemen der Fall ist. Bei Deep Water Culture etc. ist eine Bewässerung durch ihre Bauweise unnötig, da die Pflanzen ständig im Wasser stehen.


Bewässerung Hydroponik

Kontinuierliche Bewässerung:


Traditionell wird NFT mit einer kontinuierlichen Nährlösungszufuhr betrieben. Das bedeutet, die Lösung fließt ständig über die Wurzeln. Dies stellt sicher, dass die Pflanzen konstanten Zugang zu Nährstoffen und Sauerstoff haben. Wenn die Bewässerung unterbrochen wird, können die Wurzeln sehr schnell austrocknen, insbesondere in Systemen ohne zusätzliches Substrat, da in reinen NFT-Systemen normalerweise nur ein minimaler Wasserfilm vorhanden ist.


Intervallbewässerung:


Die nachstehenden Ratschläge sind speziell für den Anbau von Salaten konzipiert.

Andere Pflanzen wie Rucola und Spinat erfordern in der Regel weniger Wasser. Außerdem beeinflussen die verwendeten Substrate das Wasserspeichervermögen und somit auch die Intervalle der Bewässerung


Bewässerung bei einem NFT System

In NFT-Systemen zielt man darauf ab, dass pro Schlauch bzw. Tropfer 1-2 Liter Wasser fließen. Idealerweise sollte der das Substrat der Pflanze stets feucht, aber nicht durchtränkt sein. Ein einfacher Weg, dies zu prüfen, besteht darin, den Topf vor dem nächsten Gießzyklus anzuheben. Wenn Wasser austritt, ist er zu feucht. Bei NFT-Systemen wird das Wasser immer nur von einer Seite zugeführt. Daher ist es wichtig, für eine gleichmäßige Wasserversorgung sowohl am Anfang als auch am Ende der Rinne zu sorgen. Wenn am Ende der Rinne zu wenig Wasser ankommt, müssen die Bewässerungszeiten verlängert werden. Erscheinen die Pflanzen über die gesamte Rinne hinweg zu trocken, sollten die Bewässerungsintervalle angepasst werden.


Wasser:


Das Wasser, das für Hydrokultursysteme verwendet wird, kann aus verschiedenen Quellen stammen, darunter Leitungswasser, Osmosewasser, Regenwasser. etc. Die Auswahl der Wasserquelle hängt oft von der Verfügbarkeit und der Wasserqualität ab.


Wasser für Hydroponik

Bei der Verwendung von Leitungswasser ist es wichtig, den aktuellen Zustand des Wassers zu überprüfen, da es bereits einige Nährstoffe enthalten kann. Die Düngemenge sollte entsprechend angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Pflanzen alle benötigten Nährstoffe erhalten, ohne überdüngt zu werden.


Regenwasser ist eine gute Option, sollte jedoch frisch und sauber sein. Stehendes Regenwasser kann Mikroorganismen ansammeln, die problematisch sein können. Daher ist es ratsam, Regenwasser regelmäßig aufzufangen und nur frisch zu verwenden.


Zusatzbeleuchtung: Sonnenstrahlen künstlich simulieren


Bei der Indoor-Hydroponik spielt die Beleuchtung eine zentrale Rolle. Pflanzen sind auf Licht angewiesen, um die Photosynthese durchzuführen, bei der sie ihre Energie gewinnen. Doch nicht jedes Licht ist gleich – hier ein kurzer Überblick über Beleuchtung in Hydroponik-Systemen.


Beleuchtung Hydroponik

Warum ist Beleuchtung so wichtig? In der Natur sind Pflanzen an das Sonnenlicht angepasst. Indoor muss dieses Licht künstlich simuliert werden, wobei verschiedene Aspekte wie Lichtintensität, Spektrum und Dauer berücksichtigt werden müssen.


Lampenarten und ihre Eigenschaften:


  1. Leuchtstofflampen (T5/T8): Diese sind für Keimlinge und Jungpflanzen geeignet. Sie produzieren wenig Wärme und können daher nah an die Pflanzen gebracht werden.

  2. Hochdruck-Natriumdampflampen (HPS): Sie sind besonders für die Blütephase geeignet und haben ein warmes Lichtspektrum. Ihr Nachteil ist der höhere Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung.

  3. Metallhalogenlampen (MH): Diese Lampen sind ideal für das vegetative Wachstumsstadium. Sie haben ein kühleres Lichtspektrum und sind energieeffizienter als HPS.

  4. LEDs: In den letzten Jahren immer beliebter geworden, da sie sowohl energieeffizient als auch langlebig sind. Durch die Möglichkeit, verschiedene Lichtspektren zu kombinieren, können sie für verschiedene Wachstumsphasen angepasst werden.