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Der gefurchte Dickmaulrüssler: Alles, was du über den Schädling wissen musst!

Autorenbild: Maximilian HechtMaximilian Hecht

Der gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) ist ein gefürchteter Schädling, der sowohl Hobbygärtner als auch professionelle Landwirte regelmäßig vor große Herausforderungen stellt. Dieser kleine Käfer und seine Larven richten erheblichen Schaden an einer Vielzahl von Pflanzenarten an, von Zierpflanzen bis hin zu landwirtschaftlichen Kulturen. In diesem Beitrag erfährst du alles über seine Lebensweise, das Schadbild und effektive Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung.


Inhaltsverzeichnis

Wie sieht der gefurchte Dickmaulrüssler aus?


Der Käfer ist etwa 7 bis 12 Millimeter lang und hat eine schwarz bis dunkelbraune Färbung. Sein Körper ist länglich-oval und mit deutlich erkennbaren Längsfurchen auf den Flügeldecken versehen – daher der Name "gefurcht". Charakteristisch ist auch der kurze, dicke Rüssel, der an der Spitze leicht verbreitert ist. Die Käfer sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in dunklen, geschützten Bereichen wie Mulch, Steinen oder unter Pflanzen.


Die Larven des gefurchten Dickmaulrüsslers leben im Boden und sind cremeweiß mit einer braunen Kopfkapsel. Sie erreichen eine Länge von bis zu 10 Millimetern und sind meist in einer gebogenen C-Form zu finden. Anders als die erwachsenen Käfer richten sie ihre Schäden unter der Erde an, indem sie Wurzeln und den Wurzelhals anfressen.


gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus)

Welche Pflanzen befällt der gefurchte Dickmaulrüssler?


Der gefurchte Dickmaulrüssler ist ein polyphager Schädling, der eine beeindruckend große Bandbreite an Pflanzenarten befällt. Besonders häufig betroffen sind:


  • Zierpflanzen: Rhododendron, Rosen, Azaleen, Hortensien, Orchideen und Cyclamen.


  • Gehölze: Eiben, Wacholder, Fichten und Buchsbaum.


  • Nutzpflanzen: Weinreben, Erdbeeren, Himbeeren und andere Beerenobstarten.


  • Stauden: Verschiedene Staudenarten, insbesondere solche mit dichten Wurzelballen.


Welche Pflanzen befällt der Dickmaulrüssler
Der gefurchte Dickmaulrüssler befällt jede Menge Pflanzen, darunter auch Rosen

Die breite Wirtspflanzenauswahl macht den Käfer zu einem Problem in Gärten, Baumschulen und landwirtschaftlichen Kulturen.


Wie äußert sich der Befall?


Der Schaden, den der gefurchte Dickmaulrüssler anrichtet, ist sowohl oberirdisch als auch unterirdisch sichtbar:


Oberirdisch: Schäden durch die Käfer


Die adulten Käfer fressen bevorzugt nachts an den Blättern, wobei sie halbkreisförmige Ausbuchtungen am Blattrand hinterlassen. Diese Fraßspuren, auch "Buchtenfraß" genannt, sind ein typisches Merkmal des Dickmaulrüsslers. Besonders junge Triebe und Knospen können stark geschädigt werden, was das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigt.


Unterirdisch: Schäden durch die Larven


Die Larven fressen an den feinen Wurzeln und dem Wurzelhals der Pflanzen. Dies führt zu Wachstumsstörungen, Welkeerscheinungen und im schlimmsten Fall zum Absterben der gesamten Pflanze. Besonders anfällig sind junge Pflanzen oder solche, die bereits geschwächt sind.


Lebenszyklus und Vermehrung


Der Lebenszyklus des gefurchten Dickmaulrüsslers ist eng mit den Jahreszeiten verknüpft:


  1. Reifungsfraß: Die adulten Käfer schlüpfen im Mai und Juni und beginnen sofort mit dem Reifungsfraß an den Blättern. Dieser Prozess dauert etwa vier bis fünf Wochen.


  2. Eiablage: Ab Ende Juni legen die Weibchen ihre Eier in die Erde nahe der Wirtspflanzen. Ein Weibchen kann bis zu 1.000 Eier legen. Die Eiablage dauert bis in den Spätsommer (ca. Oktober) hinein.


  3. Larvenstadium: Nach etwa drei Wochen (ab Juli) schlüpfen die Larven und beginnen mit ihrer Fraßtätigkeit an den Wurzeln. Sie überwintern im Boden und verpuppen sich im darauffolgenden Frühjahr.


  4. Schlupf neuer Käfer: Im Mai erscheinen die neuen Käfer, und der Zyklus beginnt von vorne.

💡 Hinweis: Die Lebensdauer eines gefurchten Dickmaulrüsslers beträgt in der Regel zwei bis drei Jahre. Bereits ab Mai beginnen die älteren Käfer nach ihrer Überwinterung mit der Ablage ihrer Eier und tragen so zur Fortsetzung des Befallszyklus bei.

Vorbeugung und Bekämpfung


Vorbeugende Maßnahmen


Um einen Befall durch den gefurchten Dickmaulrüssler zu verhindern, ist eine Kombination aus guter Gartenpflege und gezielten Schutzmaßnahmen notwendig:


  • Natürliche Feinde fördern: Laufkäfer, Spinnen und Tausendfüßler, Spitzmäuse, Igel sind wichtige Gegenspieler des gefurchten Dickmaulrüsslers. Fördere ihre Ansiedlung, indem du Rückzugsorte wie Steinmauern oder Totholzhaufen schaffst.


  • Regelmäßige Bodenbearbeitung: Durch Umgraben oder das Auflockern des Bodens werden Larven gestört und ihre Entwicklung behindert.


  • Pflanzenschutznetze: Verwende feinmaschige Netze, um die Käfer von gefährdeten Pflanzen fernzuhalten.

💡 Tipp: Im Mai und Juni, während der Reifungsfraßphase der Käfer, können Blätter effektiv mit Pflanzenstärkungsmitteln auf Basis von Pflanzenextrakten oder Silizium behandelt werden. Für eine wirksame Reduzierung der Fraßschäden ist jedoch eine großflächige Anwendung erforderlich.

Biologische Bekämpfung


Natürliche Methoden sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sehr effektiv:


  • Einsatz von Nematoden: Spezielle parasitäre Fadenwürmer wie Heterohabditis bacteriophora, Heterohabditis megidis, Steinernema feltiae und Steinernema kraussei können gezielt gegen die Larven eingesetzt werden. Die Anwendung erfolgt im Frühjahr (ab Ende April (im Gewächhaus), im Freiland (ab ca. Ende Juni) im bis ca. Oktober), wenn die Bodentemperaturen über 12 °C liegen. Der Boden muss feucht sein.


  • Mikrobielle Präparate: Pilzpräparate auf Basis von Metarhizium anisopliae wirken ebenfalls gut gegen die Larven. Diese sollten im Sommer angewendet werden, wenn die Temperaturen für den Pilz günstig sind.

💡 Hinweis: Die biologische Bekämpfung des gefurchten Dickmaulrüsslers mit Nematoden, insbesondere der Art Heterorhabditis bacteriophora, zielt effektiv auf die Larven und Puppen ab. Diese winzigen Fadenwürmer dringen in die Schädlinge ein, geben ein tödliches Bakterium ab und führen so zum Absterben der Wirtstiere. Die infizierten Larven und Puppen verfärben sich rotbraun. Wichtig ist, dass der Boden bei der Anwendung feucht ist und eine Mindesttemperatur von 12–15 °C aufweist. Für optimale Ergebnisse empfiehlt sich eine Anwendung von Juni bis Oktober im Freiland.

Mechanische Maßnahmen


  • Absammeln der Käfer: Kontrolliere die Pflanzen nachts mit einer Taschenlampe und sammle die Käfer von Hand ab.


  • Versteckfallen: Platziere feuchte Tücher oder Holzwolle als Verstecke für die Käfer und sammle diese tagsüber ein.


Tipps zur erfolgreichen Bekämpfung


  1. Regelmäßige Kontrollen: Überprüfe gefährdete Pflanzen wöchentlich auf Fraßspuren oder Larven im Boden.


  2. Gute Drainage: Staunässe fördert die Entwicklung der Larven. Sorge für gut durchlässige Böden.


  3. Robuste Pflanzen wählen: Setze auf widerstandsfähige Pflanzenarten, die weniger anfällig für Schäden sind.


Fazit: Den gefurchte Dickmaulrüssler effektiv bekämpfen


Der gefurchte Dickmaulrüssler ist ein anspruchsvoller Gegner, doch mit einer Kombination aus Vorbeugung, biologischen Maßnahmen und regelmäßiger Kontrolle kannst du den Schädling erfolgreich bekämpfen. Fördere natürliche Feinde, optimiere die Bodenverhältnisse und setze auf nachhaltige Lösungen, um deine Pflanzen gesund und vital zu halten. Ein gut gepflegter Garten ist die beste Verteidigung gegen diesen hartnäckigen Schädling.

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