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Eisenmangel bei Rosen behandeln: Ursachen, Symptome und Lösungen!

Autorenbild: Maximilian HechtMaximilian Hecht

Aktualisiert: 11. Dez. 2024

Rosen sind eine der beliebtesten Pflanzen in Gärten weltweit – robust, elegant und vielfältig. Doch wie alle Pflanzen sind sie auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung angewiesen. Ein häufiger und oft missverstandener Nährstoffmangel ist der Eisenmangel, auch bekannt als Eisenchlorose. In diesem Beitrag erfährst du, wie Eisenmangel entsteht, welche Symptome typisch sind und wie du vorbeugst und behandelst – wissenschaftlich fundiert, korrekt und umfassend.


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Eisenmangel und warum ist Eisen für Rosen so wichtig?


Eisen ist ein essentieller Mikronährstoff, der für viele lebenswichtige Prozesse in der Pflanze verantwortlich ist, darunter:


  • Chlorophyllbildung: Eisen spielt eine Schlüsselrolle bei der Bildung des Blattgrüns (Chlorophyll), das für die Photosynthese benötigt wird.


  • Atmung: Eisen ist Bestandteil zahlreicher Enzyme, die an der Energiegewinnung beteiligt sind.


  • Enzymaktivität: Eisen ist als Katalysator in biochemischen Reaktionen unverzichtbar.

💡 Tipp: Achte besonders im Frühjahr und Sommer aufdie jungen Triebe deiner Rosen, da Eisenmangel oft während aktiver Wachstumsphasen sichtbar wird.

Eisenmangel bei Rosen behandeln

2. Eisenmangel bei Rosen erkennen


Eisenmangel zeigt sich bei Rosen besonders deutlich durch die folgenden Symptome:


  1. Vergilbung der jüngsten Blätter: Die Symptome treten zuerst an den jüngsten Blättern auf. Diese verfärben sich gelblich bis weißlich, während die Blattadern weiterhin grün bleiben. Dieses Erscheinungsbild wird als interkostale Chlorose bezeichnet.


  2. Blattveränderungen bei Fortschreiten des Mangels: Bei starkem Eisenmangel erscheinen die Blätter fast vollständig weiß. Ohne rechtzeitige Behandlung können sie absterben.


  3. Wachstumsstörungen: Neben der Verfärbung zeigen betroffene Rosen oft ein verringertes Wachstum. Neue Triebe bleiben schwach, und die Pflanze wirkt insgesamt kränklich.


  4. Schwache Blütenbildung: Ein Eisenmangel beeinträchtigt die Photosynthese und damit die Energieproduktion der Pflanze, was zu einer geringeren und weniger kräftigen Blütenbildung führt.


  5. Kein Absterben älterer Blätter: Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Nährstoffmängeln wie Stickstoffmangel: Bei Eisenmangel bleiben ältere Blätter gesund und grün, da Eisen ein immobilisierter Nährstoff ist und nicht von alten zu jungen Blättern transportiert wird.

💡 Tipp: Verwechsle Eisenmangel nicht mit Stickstoffmangel (Vergilbung älterer Blätter) oder Magnesiummangel (ähnliche Symptome wie Eisenmangel, beginnt jedoch zuerst an älteren Blättern).

Eisenmangel bei Rosen
Sichtbarer Eisenmangel

3. Ursachen von Eisenmangel bei Rosen


Eisenmangel wird oft nicht durch einen tatsächlichen Mangel an Eisen im Boden verursacht, sondern durch eine eingeschränkte Verfügbarkeit des Eisens. Die wichtigsten Ursachen sind:


a) Zu hoher pH-Wert


Bereits ein pH-Wert über 6 verhindert die Aufnahme von Eisen, das Eisen wird im Boden fixiert und ist nicht pflanzenverfügbar. Besonders kalkreiche Böden und übermäßige Kalkung führen zu diesem Problem.


b) Überschuss an Nährstoffen


Ein Überangebot an Phosphor, Kalzium, Mangan, Kupfer oder Zink kann die Verfügbarkeit von Eisen im Boden verringern, selbst wenn es in ausreichender Menge vorhanden ist.


c) Bodenbedingungen


  • Staunasse, kalte Böden: Diese Bedingungen behindern die Wurzelatmung, was die Eisenaufnahme der Pflanze erschwert.


  • Leichte, trockene Böden: Eisenaufnahme ist hier verringert.


d) Wurzelstress


Schäden durch Trockenheit, Überwässerung oder Schädlingsbefall können die Fähigkeit der Pflanze, Eisen aufzunehmen, beeinträchtigen.


e) Sortenabhängigkeit


Einige Rosensorten sind anfälliger für Eisenmangel als andere, insbesondere empfindliche Edelrosen.

💡 Hinweis: Bei einem Boden-pH-Wert über 6 ist herkömmlicher Eisendünger oft wirkungslos, da das Eisen in einer Form vorliegt, die die Pflanzenwurzeln nicht aufnehmen können. Verwende stattdessen Eisenchelatdünger (Fertrilon 13) und sprühe ihn direkt auf die Blätter, um die Rosen effektiv mit Eisen zu versorgen.

4. Vorbeugung und Behandlung von Eisenmangel


a) Behandlung: Was tun bei akutem Eisenmangel?


  1. Eisenchelat-Dünger verwenden: Diese speziellen Präparate (z. B. Fe-EDDHA) stellen Eisen in einer Form bereit, die von der Pflanze leicht aufgenommen werden kann – auch bei hohen pH-Werten.


    • Blattdüngung: Schnelle Ergebnisse, da das Eisen direkt über die Blätter aufgenommen wird. Bei Düngung über Blatt eignet sich Fertrilon 13 perfekt.


    • Gießdüngung: Langsamere Wirkung, aber nachhaltige Versorgung. Hier eignet sich das Produkt Basafar plus hervorragend.


  2. pH-Wert senken:


    • Mische saure Bodenverbesserer wie Schwefel oder Torf in den Boden ein.


    • Alternativ können spezielle Präparate zur pH-Wert-Senkung genutzt werden.


  3. Drainage verbessern: Auf staunassen Böden ist eine Bodenlockerung oder der Einsatz von Drainagematerialien essenziell.

💡 Hinweis: Eine Düngung mit normalen Eisendüngern ist bei zu hohem pH-Wert oft wirkungslos, da das Eisen nicht pflanzenverfügbar bleibt. Hier müssen unbedingt oben genannte Dünger verwendet werden.

b) Vorbeugung: Wie vermeide ich Eisenmangel?


  • Bodenanalyse durchführen: Regelmäßige Tests des Bodens helfen, pH-Wert und Nährstoffverhältnisse zu kontrollieren.


  • Bodenstruktur verbessern:


    • Auf staunassen Böden: Für eine gute Drainage sorgen (z. B. durch Sand oder Perlite etc).


    • Auf trockenen Böden: Organische Substanzen wie Kompost oder Mulch einarbeiten.


  • Richtige Düngung:


    • Verwende ausgewogene Rosendünger, die keine übermäßigen Mengen an Phosphor, Kalzium, Mangan, Zink oder Kupfer enthalten.


    • Verzichte auf zu häufige Kalkung, die den pH-Wert anhebt. Eine Kalkung ist nur sinnvoll, wenn hier ein Mangel vorliegt. Die meisten Böden sind jedoch ausreichend versorgt.


  • Regelmäßig wässern: Trockenheit reduziert die Verfügbarkeit von Eisen. Halte den Boden gleichmäßig feucht.


Eisenmangel bei Rosen vorbeugen

5. Häufige Fragen zu Eisenmangel bei Rosen


1. Kann Eisenmangel dauerhaft Schäden verursachen?


Ja, unbehandelter Eisenmangel schwächt die Pflanze erheblich und kann langfristig zum Absterben führen.


2. Ist Eisenmangel häufiger bei bestimmten Rosensorten?


Edelrosen und empfindliche Sorten zeigen oft schneller Symptome als robuste Wildrosen.


3. Wie schnell wirkt eine Eisenbehandlung?


  • Blattdüngung zeigt oft innerhalb weniger Tage Wirkung.


  • Bodenanwendungen benötigen mehrere Wochen, bis sichtbare Fortschritte erkennbar sind.


4. Kann ich Eisenmangel mit Hausmitteln behandeln?


Hausmittel wie Kaffeesatz oder Essig können den Boden kurzfristig ansäuern, sind aber keine nachhaltige Lösung.


6. Fazit: Gesunde Rosen durch optimale Eisenversorgung


Eisenmangel ist ein häufiges Problem, das jedoch mit der richtigen Pflege und gezielten Maßnahmen gut behoben werden kann. Durch regelmäßige Bodenanalysen, eine ausgewogene Düngung und die richtige Wahl der Standorte kannst du vorbeugen und deine Rosen gesund und blühfreudig halten.

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