Wenn wir an essbare Pflanzen denken, kommen uns meist Obst- und Gemüsesorten in den Sinn. Doch wusstest du, dass es auch Bäume gibt, deren Blätter essbar sind? Einige davon sind nicht nur schmackhaft, sondern auch äußerst nährstoffreich. In vielen Kulturen weltweit werden sie seit Jahrhunderten genutzt – sei es als Gemüse, Salat oder Tee.
In diesem umfassenden Beitrag erfährst du, welche Baumarten essbare Blätter besitzen, wie sie schmecken, welche Inhaltsstoffe sie enthalten und wie du sie in der Küche verwenden kannst.
Inhaltsverzeichnis
1. Warum Blätter von Bäumen essen?
Blätter sind in vielen Kulturen ein fester Bestandteil der Ernährung. Während wir in Europa eher auf Salate oder Blattgemüse setzen, werden in tropischen und asiatischen Ländern oft auch Blätter von Bäumen als Nahrungsmittel genutzt.
Vorteile von essbaren Blättern:
✔ Reich an Nährstoffen – Viele Baumblätter enthalten wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
✔ Nachhaltig – Bäume müssen nicht gefällt werden, um ihre Blätter zu nutzen, sie regenerieren sich jährlich.
✔ Vielseitig – Ob als Salat, Gemüsebeilage, Tee oder sogar als Mehlersatz – essbare Blätter lassen sich auf viele Arten zubereiten.
2. Die besten Bäume mit essbaren Blättern
Maulbeerbaum (Morus spp.)
Maulbeerblätter sind besonders in der asiatischen Küche bekannt. Sie enthalten viele Antioxidantien und werden häufig als Tee getrunken. Junge Blätter lassen sich ähnlich wie Spinat zubereiten.
✔ Geschmack: Mild, leicht herb
✔ Verwendung: Tee, Salate, gekochtes Gemüse

💡 Tipp: Besonders junge, zarte Blätter eignen sich gut als Rohkost. Ältere Blätter schmecken gekocht am besten. |
Lindenbaum (Tilia spp.)
Lindenblätter sind eine der besten heimischen Alternativen zu Salat. Sie sind weich, süßlich und sehr mild im Geschmack.
✔ Geschmack: Mild, leicht süßlich
✔ Verwendung: Salate, Suppen, Smoothies

💡 Tipp: Junge Lindenblätter direkt im Frühling ernten – sie schmecken dann am besten |
Moringa (Moringa oleifera)
Moringa ist als "Wunderbaum" bekannt, da seine Blätter extrem nährstoffreich sind. Sie enthalten viele Proteine, Eisen, Kalzium und Vitamine.
✔ Geschmack: Würzig, leicht scharf
✔ Verwendung: Getrocknet als Pulver, frisch in Suppen, Currys oder als Tee

💡 Tipp: Moringa-Blätter können getrocknet und zu einem nährstoffreichen Pulver verarbeitet werden. |
Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)
Paulownia-Blätter sind nicht nur groß, sondern auch essbar. Sie enthalten viele Proteine und werden in einigen Ländern als Tierfutter und Nahrung genutzt.
✔ Geschmack: Erinnert an Spinat
✔ Verwendung: Gekocht als Gemüse, getrocknet als Tee

💡 Tipp: Die Blätter des Blauglockenbaums müssen gekocht werden, um genießbar zu sein. |
Kätzchenweide (Salix spp.)
Weidenblätter sind essbar, allerdings wegen ihres hohen Gehalts an Salicylsäure leicht bitter. Sie können in kleinen Mengen als Tee genutzt werden.
✔ Geschmack: Bitter, ähnlich wie Aspirin
✔ Verwendung: Tee

💡 Tipp: Weidenblätter können bei Kopfschmerzen helfen, da sie eine natürliche Quelle für Salicylsäure sind. |
Götterbaum (Ailanthus altissima)
Der Götterbaum ist in vielen Städten als invasive Art bekannt, doch seine Blätter sind essbar. Sie schmecken ähnlich wie Sellerie und können in Suppen oder als Gewürz verwendet werden.
✔ Geschmack: Würzig, sellerieartig
✔ Verwendung: Würzmittel, Suppen

💡 Tipp: Nur junge Blätter verwenden, da ältere Blätter bitter werden können. |
3. Nährwerte und gesundheitliche Vorteile
Viele Baumblätter sind reich an Proteinen, Vitaminen (A, C, K), Mineralstoffen (Eisen, Kalzium, Magnesium) und Antioxidantien. Besonders Moringa sticht durch seine hohe Nährstoffdichte hervor.
Vergleich der Nährwerte (pro 100g frische Blätter):
Baum | Proteingehalt | Vitamin C | Eisen |
Moringa | 9,4 g | 220 mg | 7 mg |
Lindenblätter | 3,2 g | 25 mg | 2 mg |
Maulbeerblätter | 4,5 g | 30 mg | 3 mg |
💡 Tipp: Je frischer die Blätter, desto höher der Gehalt an Vitaminen und Antioxidantien. |
4. Wie du essbare Blätter richtig erntest und zubereitest
✔ Ernte nur junge, frische Blätter, da ältere oft bitter werden.
✔ Verwende eine saubere Schere oder schneide die Blätter vorsichtig ab, um den Baum nicht zu beschädigen.
✔ Roh oder gekocht? Die meisten Blätter schmecken roh besser, einige müssen jedoch gekocht werden, um bekömmlich zu sein (z. B. Paulownia-Blätter).
Zubereitungsideen:
Roh: Lindenblätter im Salat
Gekocht: Maulbeerblätter als Gemüsebeilage
Tee: Weiden- oder Maulbeerblätter trocknen und aufbrühen
Pulver: Moringa-Blätter trocknen und zu Pulver mahlen
5. Sicherheitshinweise: Was du beachten solltest
Nicht alle Baumblätter sind essbar – informiere dich vorher gründlich.
Vermeide Blätter von Bäumen, die in der Nähe stark befahrener Straßen wachsen (Schadstoffbelastung).
Manche Blätter enthalten Bitterstoffe oder Tannine – diese sollten nur in Maßen konsumiert werden.
💡 Tipp: Erst mit kleinen Mengen beginnen und testen, ob du die Blätter gut verträgst. |
6. Fazit: Sind essbare Blätter eine nachhaltige Ernährungsalternative?
Ja, essbare Blätter von Bäumen bieten eine nachhaltige Möglichkeit, die eigene Ernährung zu bereichern. Sie sind reich an Nährstoffen, einfach zu ernten und regenerieren sich schnell. Besonders Lindenblätter und Moringa sind hervorragende Alternativen zu herkömmlichem Blattgemüse.
Wer neue Geschmackserlebnisse sucht und auf nachhaltige, gesunde Ernährung setzt, sollte essbare Baumblätter definitiv ausprobieren.
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