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Stickstoff (in Form von Ammonium, Nitrat, Carbamid) (N)
Aufgaben von Stickstoff in der Pflanzenentwicklung:
Stickstoff ist ein essenzielles Element für Pflanzen und spielt eine Schlüsselrolle im vegetativen Wachstum. Dieses Element ist entscheidend für die Entwicklung pflanzlicher Strukturen, die nicht direkt an der Fortpflanzung beteiligt sind, wie Stängel, Blätter und Wurzeln. Es ist ein fundamentaler Bestandteil für den Aufbau von Proteinen, den Grundbausteinen der Pflanzenzellen. Darüber hinaus ist Stickstoff ein wichtiger Faktor zum Aufbau der DNA, die das genetische Material der Pflanze enthält, sowie des Chlorophylls, dem grünen Pigment, das für die Photosynthese essenziell ist.
Erkennen von Stickstoffmangel bei Pflanzen:
Da Stickstoff in der Pflanze mobil ist, wird er bei einem Mangel zu den jüngeren Blättern verlagert. Deshalb zeigt sich ein Stickstoffmangel zuerst an älteren Blättern. Ein Stickstoffmangel äußert sich durch eine generelle Gelbfärbung der Blätter (Chlorose), die oft an den Blattspitzen beginnt. Das Wachstum der Pflanze ist gehemmt. Folgen sind verkümmertes Wachstum und eine beeinträchtigte Blütenbildung.
Beheben von Stickstoffmangel bei Pflanzen:
Anwendung von schnell wirkenden Flüssigdüngern, die Stickstoff enthalten, da Flüssigdünger schneller wirken.
Anwendung von organischen oder synthetischen Stickstoffdüngern: Organische Dünger, wie beispielsweise Hornmehl, Horngrieß oder Hornspäne, sollten frühzeitig ausgebracht werden, da ihre Umsetzung in für die Pflanze verfügbaren Stickstoff Wochen bis Monate dauern kann.
Düngen mit Mist oder Kompost, um eine langfristige Versorgung mit Stickstoff sicherzustellen.
Erkennen von Stickstoffüberdüngung bei Pflanzen:
Anzeichen für eine Stickstoffüberdüngung sind dunkel- bis schmutziggrüne Blätter, ein übermäßiges Wachstum und große, schwammig-weiche Blätter. Oft sind auch verbrennungsartige Schäden an Blatträndern und -spitzen zu beobachten.
Eine übermäßige Stickstoffzufuhr kann zudem die Anfälligkeit der Pflanze für Schädlinge und Krankheiten erhöhen sowie ihre Frostresistenz verringern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanze mehr Assimilationsgewebe und weniger Festigungsgewebe bildet. Außerdem verringert ein Stickstoffüberschuss die Standfestigkeit von krautigen Pflanzen. Durch eine Überdüngung von Stickstoff kann die Pflanze den Stickstoff nicht mehr in Proteine umsetzen, was zu einem stark erhöhten Nitratgehalt führt.
Tipp: Wenn du tiefer in die Welt der Pflanzennährstoffe eintauchen möchtest, klicke hier: Nährstoffmangel bei Pflanzen: Erkennen & Beheben mit Bildern! |
Wirkung von Nitraten auf den Körper:
Nitrate selbst sind für den Menschen unbedenklich. Bedenken entstehen jedoch, wenn Nitrate zu Nitriten umgewandelt werden. Nitrite können mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin reagieren und dessen Fähigkeit, Sauerstoff zu transportieren, beeinträchtigen. In extrem seltenen Fällen kann dies zu Sauerstoffmangel und zu einer Erstickungsgefahr führen. Besondere Vorsicht ist bei Säuglingen bis zum 6. Monat geboten.
Zudem können Nitrite mit sekundären Aminen in Nahrungsmitteln, besonders bei hohen Temperaturen wie beim Braten oder Räuchern von Fleisch, reagieren und Nitrosamine bilden. Diese Verbindungen sind als potenziell krebserregend bekannt. Das Risiko der Bildung von Nitrosaminen hängt vom Nitratgehalt in den Nahrungsmitteln ab – je höher der Nitratgehalt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Nitrit- und folglich Nitrosaminbildung.
Bei Pflanzen wird der Nitratgehalt durch verschiedene Faktoren beeinflusst, einschließlich der Stickstoffdüngung und Lichtverhältnisse. Unter geringer Lichtintensität, wie sie oft im Winter vorkommt, kann sich Nitrat in der Pflanze anreichern. Dies ist auf den gehemmten Eiweißaufbau in der Pflanze unter Lichtmangelbedingungen zurückzuführen, was zur Folge hat, dass mehr Nitrat in der Pflanze verbleibt. Daher enthält Wintergemüse tendenziell mehr Nitrat. Eine angemessene, aber nicht übermäßige Stickstoffdüngung ist wichtig für das Pflanzenwachstum. Besondere Aufmerksamkeit ist bei Blattgemüse geboten, da es besonders anfällig für eine Nitratanreicherung ist.
Stickstofffixierung: Einige Pflanzen, insbesondere Leguminosen (wie Erbsen, Bohnen, Linsen), haben eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien (z.B. Rhizobien), die Stickstoff aus der Luft in eine Form umwandeln können, die von Pflanzen genutzt werden kann. Diese Fähigkeit trägt zur Bodenfruchtbarkeit bei und reduziert den Bedarf an Stickstoffdüngern. |
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