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AutorenbildMaximilian Hecht

Olluco (Ullucus tuberosus): Eine faszinierende Knollenfrucht aus den Anden!

Die Olluco, auch bekannt als Ulluco, Melloco, Ruba oder Papa Lisa, ist eine einzigartige Knollenpflanze, die seit über 4000 Jahren in den südamerikanischen Anden kultiviert wird. Mit ihrem farbenfrohen Erscheinungsbild, vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und robusten Anbaucharakter ist sie ein echter Geheimtipp für Gartenliebhaber und Feinschmecker gleichermaßen.


Inhaltsverzeichnis

1. Beschreibung: Was macht die Olluco so besonders?


Die Olluco (Ullucus tuberosus) ist eine faszinierende, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Basellgewächse, die sowohl durch ihre beeindruckende Optik als auch durch ihre vielseitige Nutzbarkeit besticht. Mit einer Höhe von bis zu 80 cm und einer Breite von etwa 90 cm entfaltet sie ihr prächtiges Wachstum und zieht alle Blicke auf sich. Ihre fleischigen, sukkulenten Stängel und die herzförmigen Blätter verleihen der Pflanze eine besondere Ästhetik, während die farbenfrohen Knollen das eigentliche Highlight darstellen.


Eigenschaften der Knollen:


  • Größe: Die Knollen variieren je nach Sorte zwischen 2 und 13 cm und zeigen eine beeindruckende Vielfalt in ihrer Form und Farbe.


  • Konsistenz: Selbst nach dem Kochen bleiben die Knollen knackig, was sie von anderen Knollenfrüchten unterscheidet.


  • Geschmack: Mit ihrem leicht süßlichen Aroma und der feinen Textur erinnert die Olluco an Kartoffeln, bietet jedoch ein unvergleichliches Geschmackserlebnis.


Besonderheiten der Olluco:


  • Verzehrbare Blätter: Die eiweißreichen Blätter der Pflanze sind nicht nur nährstoffreich, sondern können wie Spinat zubereitet werden – eine zusätzliche kulinarische Bereicherung.


  • Robustheit: Obwohl sie Trockenheit gut verträgt, benötigt die Pflanze eine lange Wachstumsperiode von bis zu 8 Monaten, um ihre Knollen optimal zu entwickeln.


2. Herkunft und Verbreitung


Die Olluco ist eine traditionsreiche Pflanze mit Wurzeln in den südamerikanischen Anden. In Höhenlagen zwischen 3000 und 4000 Metern wird sie dort noch kultiviert und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der dortigen Landwirtschaft. Länder wie Kolumbien, Peru, Bolivien und Ecuador schätzen sie nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Teil ihres kulturellen Erbes.


Wilde und kultivierte Varianten:


  • Wildform: Die Unterart Ullucus tuberosus ssp. aborigineus wird als ursprüngliche Wildform angesehen und zeigt, wie eng die Pflanze mit ihrer natürlichen Umgebung verbunden ist.


  • Kultivierte Sorten: Durch menschliche Kultivierung haben sich Sorten mit größerer Farb- und Geschmacksvielfalt entwickelt, die den Olluco noch attraktiver machen.

Hinweis: Die weite Verbreitung und die Vielzahl regionaler Namen – wie Melloco in Ecuador oder Papa Lisa in Peru – zeugen von ihrer Bedeutung in den südamerikanischen Kulturen.

3. Anbau im heimischen Garten: So gelingt der Olluco-Anbau


Die Olluco lässt sich auch in unseren Breiten erfolgreich kultivieren – mit ein wenig Vorbereitung und Geduld. Mit ihrem exotischen Aussehen und den köstlichen Knollen ist sie eine Bereicherung für jeden Garten.


Vorbereitung:


  • Vorkeimen: Bereits einige Wochen vor dem Auspflanzen solltest du die Knollen in flachen Kisten mit leicht feuchter Erde an einem hellen, aber kühlen Ort vorkeimen lassen. Dies fördert ein kräftiges Wachstum.


  • Bodenbeschaffenheit: Olluco bevorzugt gut durchlässige, lockere Böden. Schwere Lehmböden sollten mit Sand oder Kompost aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden.


Pflanzzeit:


  • Nach den letzten Frösten (etwa Ende Mai) kannst du die vorgekeimten Knollen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort ins Freiland setzen.


Anbau im heimischen Garten: So gelingt der Olluco-Anbau

Pflege der Olluco-Pflanze:


  1. Bewässerung: Halte die Erde regelmäßig leicht feucht, aber nicht zu nass. Die Olluco ist relativ trockenheitsresistent, daher solltest du auf eine Überwässerung verzichten.


  2. Schattierung: Ab August empfiehlt es sich, die Pflanzen leicht zu schattieren. Dadurch wird die Knollenbildung gefördert, da die Olluco auf kürzere Tage reagiert.


  3. Düngung: Ein nährstoffreicher Boden reicht meist aus, doch eine zusätzliche Gabe von organischem Dünger kann das Wachstum fördern.


  4. Schneckenabwehr: Die Blätter sind ein Magnet für Schnecken. Schneckenzäune oder natürliche Barrieren wie Kaffeesatz oder Eierschalen können helfen.

Tipp: Verwende alternativ Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-Phosphat. Dieses umweltfreundliche Mittel wirkt gezielt gegen Schnecken, ist dabei jedoch unschädlich für Haustiere, Nützlinge und die Umwelt. Achte darauf, das Schneckenkorn sparsam und gezielt auszubringen, um eine effektive Bekämpfung zu gewährleisten.

Ernte und Lagerung:


  • Erntezeitpunkt: Je länger die Knollen im Boden bleiben, desto größer wird der Ertrag. Der erste Frost beendet das Wachstum, aber mit einer Vliesabdeckung kannst du die Knollenbildung bis in den November verlängern.


  • Lagerung: Nach der Ernte sollten die Knollen kühl, dunkel und frostfrei gelagert werden. Unter optimalen Bedingungen halten sie sich bis zum Frühjahr und bleiben frisch.


4. Krankheiten und Schädlinge: Schutzmaßnahmen für deine Olluco


Obwohl die Olluco eine robuste Pflanze ist, kann sie von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du Schäden jedoch effektiv vermeiden.


1. Anfälligkeit für Pflanzenviren:


  • Problematik: Pflanzenviren stellen die größte Herausforderung dar und können die Ernte erheblich beeinträchtigen. Oft werden die Viren durch infizierte Knollen oder Insekten übertragen.


  • Vorbeugung: Verwende nur gesunde und zertifizierte Saatknollen. Halte die Pflanzen gesund durch regelmäßige Pflege und vermeide Überdüngung, die sie anfälliger machen kann.


2. Schnecken als Feinde:


  • Gefährdung: Die saftigen Blätter der Olluco sind bei Schnecken äußerst beliebt. Ein starker Befall kann die Pflanzen erheblich schwächen.


  • Schutzmaßnahmen:


    • Schneckenzäune oder Kupferbänder um die Beete anbringen.


    • Natürliche Barrieren wie Kaffeesatz, Sägespäne oder Sand verwenden.


    • Laufenten als biologische Schädlingsbekämpfung einsetzen.

Tipp: Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und entferne sie umgehend. Eine gesunde Umgebung reduziert das Risiko von Krankheiten und Schädlingsbefall erheblich.

5. Nährwerte und Inhaltsstoffe


Die Olluco ist nicht nur optisch und geschmacklich ein Highlight, sondern auch eine hervorragende Quelle wichtiger Nährstoffe.

Inhaltsstoff

Menge

Wasser

86 %

Stärke

10,5–12 %

Eiweiß

1–2 %

Fett

0,1–0,2 %

Vitamin C

10–20 mg

Brennwert

210–230 kJ pro 100 Gramm

Gesundheitliche Vorteile:


  • Wassergehalt: Mit ihrem hohen Wasseranteil ist die Olluco eine leichte und erfrischende Zutat.


  • Komplexe Kohlenhydrate: Sie liefert Energie in Form von Stärke, ideal für eine ausgewogene Ernährung.


  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und macht die Olluco zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung.

Tipp: Die Kombination aus niedrigen Kalorien, hochwertigen Kohlenhydraten und essenziellen Vitaminen macht die Olluco zu einem idealen Nahrungsmittel für ernährungsbewusste Genießer.

6. Verwendung in der Küche: Die Vielseitigkeit der Olluco


Die Olluco ist in der südamerikanischen Küche ein kulinarisches Highlight und beeindruckt mit ihrer Vielseitigkeit. Ob als Beilage, Hauptzutat oder sogar roh – die Zubereitungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Besonders in den Andenländern wie Ecuador, Peru und Bolivien spielt die Olluco eine wichtige Rolle in der traditionellen Küche.


Verwendung in der Küche: Die Vielseitigkeit der Olluco

Beliebte Gerichte aus den Anden:


  • Locro de Mellocos (Ecuador): Eine herzhafte Suppe mit Olluco, Käse und Gewürzen. Dieses Gericht ist besonders an kalten Tagen ein wohltuender Genuss.


  • Olluquito con Charqui (Peru): Eingeweichtes Trockenfleisch (Charqui) kombiniert mit geschnittenem Olluco ergibt ein aromatisches und sättigendes Gericht, das die herzhafte Küche der Anden widerspiegelt.


  • Ají de Papalisas (Bolivien): Ein pikantes Eintopfgericht mit Chili, Olluco, Kartoffeln und manchmal Fleisch oder Käse. Es ist ein echter Klassiker in der bolivianischen Küche.


Zubereitungsarten der Olluco:


  1. Gekocht oder geröstet: Die Knollen behalten ihre knackige Konsistenz und eignen sich hervorragend als Beilage zu Fleisch, Fisch oder Gemüsegerichten.


  2. Roh als Salat: Einige Sorten der Olluco können roh verzehrt werden. Ihr leicht süßlicher Geschmack und die knackige Textur machen sie zur perfekten Zutat für Salate.


  3. Getrocknet und gelagert: Getrocknete Olluco-Knollen, auch Linglis genannt, sind eine traditionelle Konservierungsmethode der Anden. Sie können jahrelang gelagert und bei Bedarf wiederverwendet werden.

Tipp: Durch ihre feste Konsistenz bleiben die Knollen auch nach dem Braten, Dünsten oder Backen knackig, was sie besonders vielseitig macht.

7. Fazit


Die Olluco ist eine vielseitige, nährstoffreiche und faszinierende Knollenfrucht mit einer langen Tradition. Ob im Garten oder in der Küche, sie bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, deine Leidenschaft für Pflanzen und nachhaltige Ernährung zu verbinden.

Mit der richtigen Pflege kannst du diese uralte Kulturpflanze in deinem Garten kultivieren und einen Hauch der Anden in dein Zuhause bringen.

Tipp: Wenn du neugierig geworden bist, probiere doch einmal, die Olluco selbst anzubauen. Ihre außergewöhnlichen Knollen und ihr süßlich-knackiger Geschmack werden dich begeistern!


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