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AutorenbildMaximilian Hecht

Grauschimmel an Beerenobst: So erkennst und bekämpfst du die Gefahr!

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Grauschimmel, auch bekannt als Botrytis cinerea, ist eine der größten Bedrohungen für Beerenobst wie Erdbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren und weiteres Beerenobst. Der Pilz verursacht nicht nur unansehnliche graue Beläge, sondern kann die gesamte Ernte zerstören, wenn er nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du Grauschimmel an deinen Beerenpflanzen erkennst, wie du ihn vorbeugst und mit welchen Methoden du ihn effektiv bekämpfen kannst.


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Grauschimmel (Botrytis cinerea)?


Grauschimmel wird durch den Pilz Botrytis cinerea verursacht und gehört zur Familie der Schlauchpilze. Dieser Pilz ist ein sogenannter „Schwächeparasit“, was bedeutet, dass er bevorzugt Pflanzen befällt, die bereits geschwächt oder beschädigt sind. Botrytis cinerea kann mehr als 200 verschiedene Pflanzenarten infizieren, wobei Beerenobst besonders anfällig ist. Er breitet sich besonders in feuchten und kühlen Bedingungen schnell aus, was Grauschimmel zu einem häufigen Problem in Frühling und Herbst macht.


Die Infektion beginnt häufig an Blüten und Früchten und breitet sich dann schnell auf die umliegenden Pflanzenteile aus. Grauschimmel kann ganze Bestände in nur wenigen Tagen zerstören, weshalb eine schnelle Reaktion entscheidend ist.


Grauschimmel an Beerenobst

2. Typische Schadbilder bei Beerenobst


Johannisbeeren: Bei Johannisbeeren zeigt sich Grauschimmel zuerst an den Trieben. Im Frühling bleiben befallene Triebe oft im Austrieb stecken, vertrocknen und sterben ab. An den Blättern bilden sich scharf begrenzte, gelbe Flecken, die später braun werden. Auf der Blattunterseite erscheint der graue Pilzrasen, der charakteristisch für Grauschimmel ist. Befallene Blüten und junge Beeren können ebenfalls abfallen.


Heidelbeeren: Grauschimmel befällt Heidelbeeren oft während der Blütezeit. An den Blüten bilden sich braune Stellen, und die Blütenblätter fallen ab. Der Pilz breitet sich dann auf die jungen Beeren und Triebe aus. Infizierte Früchte entwickeln häufig den grauen Belag, der den Beginn der Fäulnis markiert. Auch an den Trieben erscheinen braune bis schwarze Flecken, die schließlich das gesamte Gewebe schädigen.


Erdbeeren: Auf Erdbeeren führt Grauschimmel zu einer typischen Fruchtfäule. Besonders bei feuchten Bedingungen kann ein mausgrauer Belag auf den Beeren erscheinen. Die betroffenen Früchte schrumpfen, werden ungenießbar und fallen ab.


Himbeeren: Ähnlich wie bei Erdbeeren kann auch bei Himbeeren Grauschimmel zu Fäulnis an den Früchten führen, die dann vom Pilzrasen überzogen werden. Auch die Blätter und Triebe können befallen werden, was zu weiteren Ertragsverlusten führt.


Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Frühzeitige Erkennung ist der Schlüssel: Überprüfe regelmäßig deine Beerenpflanzen, besonders bei feuchtem Wetter, auf graue, pelzige Beläge. Je früher du Grauschimmel erkennst, desto leichter lässt er sich behandeln.

3. Ursachen und begünstigende Faktoren


Grauschimmel tritt bevorzugt bei kühlen, feuchten Bedingungen auf. Besonders während des Frühlings und Herbstes, wenn das Wetter feucht und die Temperaturen mild sind, findet der Pilz ideale Wachstumsbedingungen. Weitere Faktoren, die den Befall begünstigen, sind:


  • Hohe Luftfeuchtigkeit und nasses Wetter: Lang anhaltende Feuchtigkeit fördert die Keimung und Ausbreitung der Pilzsporen. Besonders Regen und Tau sowie übermäßiges Bewässern begünstigen die Entstehung von Grauschimmel.


  • Dichte Pflanzung: Eine zu dichte Bepflanzung hindert die Luftzirkulation und führt zu feuchteren Bedingungen um die Pflanzen, was dem Pilz das Eindringen erleichtert.


  • Schwäche der Pflanze: Beerenpflanzen, die durch mangelnde Pflege oder Schädlinge geschwächt sind, sind besonders anfällig für Grauschimmelbefall. Eine unzureichende Nährstoffversorgung, besonders Mängel an Kalium und Phosphor, kann die Widerstandskraft der Pflanzen verringern.


  • Wunden an der Pflanze: Verletzungen an Beerenfrüchten, Trieben oder Blättern, etwa durch falsche Ernte oder mechanische Schäden, bieten dem Pilz Eintrittspunkte.


4. Vorbeugende Maßnahmen gegen Grauschimmel


Die beste Strategie gegen Grauschimmel ist Prävention. Hier sind einige Tipps, wie du deinen Beerenobstpflanzen helfen kannst, sich gegen den Pilz zu verteidigen:


  • Luftzirkulation verbessern: Achte darauf, dass zwischen den Pflanzen ausreichend Platz für eine gute Belüftung bleibt. So verhinderst du, dass Feuchtigkeit sich auf den Pflanzenteilen staut.


  • Vermeide Überbewässerung: Staunässe begünstigt den Pilzbefall. Gieße die Pflanzen gezielt und vermeide es, die Blätter zu benetzen.


  • Schwache Pflanzen stärken: Versorge deine Beerenpflanzen mit ausreichend Nährstoffen, um ihre Widerstandskraft zu stärken. Besonders Kalium und Phosphor helfen, die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Pilzbefall zu machen.


  • Früchte regelmäßig ernten: Ernte reife oder überreife Früchte zeitnah, um eine Ausbreitung des Pilzes zu vermeiden.


  • Bodenpflege: Entferne regelmäßig Pflanzenreste und alte Beeren, da sie als Nährboden für den Pilz dienen können.


Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Lüftung ist wichtig: Achte darauf, dass deine Beerenpflanzen ausreichend Luftzirkulation haben. Zu dichte Bepflanzung fördert das feuchte Mikroklima, das Grauschimmel begünstigt.

5. Effektive Bekämpfungsmethoden bei Grauschimmelbefall


Wenn du bereits Anzeichen von Grauschimmel an deinen Beerenpflanzen entdeckst, ist schnelles Handeln wichtig:


  • Entfernen befallener Pflanzenteile: Schneide infizierte Triebe, Blätter und Früchte ab und entsorge sie sorgfältig, um die Ausbreitung des Pilzes zu stoppen.


  • Fungizide: In schwerwiegenden Fällen kann der Einsatz von zugelassenen Fungiziden notwendig sein. Achte darauf, dass du Produkte verwendest, die speziell für Beerenobst geeignet sind und den Pilz wirksam bekämpfen.


  • Biologische Alternativen: Ein biologisches Fungizid auf Basis von Kaliumhydrogencarbonat oder auch Spritzbrühen mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Brennnessel- oder Schachtelhalmbrühen können helfen, den Pilz einzudämmen. Diese Mittel sind umweltfreundlich und schonen nützliche Insekten.


  • Präventive Spritzungen: Sprühe deine Pflanzen regelmäßig mit einem biologischen Fungizid, besonders bei feuchtem Wetter. Diese vorbeugenden Maßnahmen können den Pilzbefall erheblich reduzieren.

Sonne tanken lassen: Achte darauf, dass die Pflanzen genug Sonnenlicht bekommen, da eine starke Sonneneinstrahlung die Entstehung von Grauschimmel hemmt. Eine gute Belüftung und das richtige Mikroklima helfen ebenfalls, die Pflanzen gesund zu halten.

6. Fazit und wertvolle Tipps für gesunde Beerenpflanzen


Grauschimmel ist eine ernsthafte Bedrohung für Beerenobst, aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du deine Pflanzen erfolgreich schützen. Achte darauf, deine Beerenpflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um Grauschimmel frühzeitig zu erkennen. Vorbeugung ist der Schlüssel – sorge für gute Luftzirkulation, vermeide Staunässe und stärke deine Pflanzen durch eine ausgewogene Nährstoffversorgung.

💡 Willst du wissen, wie sich Grauschimmel bei Tomaten äußert? Erfahre hier alles über Symptome, Ursachen und wie du deine Pflanzen schützen kannst! 🍅

Wenn du Grauschimmel entdeckst, handle schnell, indem du befallene Pflanzenteile entfernst und bei Bedarf biologische oder chemische Mittel einsetzt. Mit diesen Tipps kannst du gesunde, schimmelfreie Beeren ernten und deine Pflanzen das ganze Jahr über gut pflegen.

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